Deutsche Euro Shop AG

Schnelle Belebung nach der Lockerung erwartet

rv DÜSSELDORF. Vor allem der endlose Shutdown im deutschen Nonfood-Einzelhandel hat sich auch auf die Quartalszahlen des Shopping-Center-Investors Deutsche Euro Shop AG ausgewirkt. Umsatz und Ertrag gaben spürbar nach. Dagegen schreiten die Lockerungen in anderen Ländern voran.

Beim Blick auf den weiteren Jahresverlauf sieht Wilhelm Wellner, Vorstandssprecher der Deutschen Euro Shop AG (DES), mit Blick auf die zunehmende Verfügbarkeit von Impfstoffen und den Fortschritt bei den Impfungen aber auch positive Signale, die der börsennotierte Center-Investor durch Test-Zentren, Schutz- und Hygienemaßnahmen in den eigenen Einkaufszentren unterstützt.

„In unseren ausländischen Märkten gehen die Regierungen lokal individuell und dynamisch mit Restriktionen um und bieten dem Einzelhandel auf diese Weise bereits deutliche Entlastungen“, stellt Wellner den Vergleich mit der starren Haltung in Deutschland her. Die DES hat Center in Tschechien, Polen, Ungarn und in Klagenfurt in Österreich (Foto: DES). „In Teilen Österreichs sind viele Geschäfte bereits seit Anfang Februar wieder unter Sicherheitsvorkehrungen geöffnet“, zählt Wellner auf, „und auch in Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn erfolgten im April und Mai weitere Öffnungen“.

Aus den Erfahrungen in diesen Märkten schöpft das Unternehmen Hoffnung für seinen größten Markt, Deutschland. Denn sie zeigen, dass der stationäre Handel bei den Kunden beliebt bleibt: „Wann immer Wiedereröffnungen von Geschäften erfolgten, stiegen die Kundenfrequenzen in unseren Centern dynamisch an“, berichtet er: „Auch wenn die Besucherzahlen auf Grund der verbliebenen Beschränkungen verständlicherweise noch unterhalb des Niveaus von 2019 liegen, zeigt uns dies, dass sich die Menschen darauf freuen, auszugehen und sich an belebten Plätzen zu treffen, sich auszutauschen und in den Geschäften der realen Welt zu shoppen.“

Dass im Kontrast dazu die Geschäftsschließungen hierzulande andauern – nur unterbrochen von punktuellen Öffnungsmöglichkeiten – hat sich auch auf die Quartalszahlen ausgewirkt. So blieb der Umsatz in den ersten drei Monaten 2021 mit 51,9 Mio. Euro um 9,2% hinter dem Ergebnis im Vorjahresquartals zurück und das Nettobetriebsergebnis (NOI) mit 32,5 Mio. Euro um 35%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 34,9% auf 31,4 Mio. Euro. Das Konzernergebnis ging von 28 Mio. auf 22,3 Mio. Euro zurück. Die Verschuldungsquote wird mit 32,5% beziffert und die Konzernliquidität ist mit 244,1 Mio. Euro solide.

Mit Blick auf die Tatsache, dass die Kundenfrequenzen in den Centern im Schnitt nur etwa 35% des Vor-Corona-Niveaus von 2019 erreichten und die Umsätze der Mieter vor allem in den Bereichen Textil, Mode und Gastronomie gesunken waren, sind diese Ergebnisse nachvollziehbar. In diesem Kontext ist eine Collection Ratio, das Verhältnis aus gezahlter zu fälliger Miete, mit 67% noch vergleichsweise gut. Da der Einzelhandel nach Feststellung des Robert-Koch-Instituts kein Hotspot für Corona ist, fordert auch Wellner schnelle und spürbare Entlastungen für die Branche.