Fitnessprogramm „Starke Zentren"

Model-Lösungen für Zukunftsstädte

Rothenburg ob der Tauber. Foto: BBE

Mit dem neuen bayerischen Fitnessprogramm „Starke Zentren“ sollen in fünf repräsentativen Städten modellhafte Lösungen für die Herausforderungen der Innenstadtentwicklung erarbeitet werden. Ziel ist es über die Corona-Schadensbehebung hinaus, dass Ortszentren langfristig vital und attraktiv bleiben.

Neben Coburg,Beilngries,Schwandorf und Kempten wurde auch Rothenburg ob der Tauber ausgewählt. In dem mittelfränkischen Mittelzentrum hat die BBE Handelsberatung mit den Projektpartnern Plankreis (https://plankreis.de/) und dem ISR (https://www.isr-forschung.de/) als zugeteilter Gutachter die operative Arbeit übernommen. Es werden zentrenrelevante Themen analysiert, landesplanerische Aspekte sowie querschnitts- und nutzungsorientierte Ansätze geprüft.

Der Analyseprozess zielt auf die Festlegung eines strategischen Rahmens für die künftige Zentren-Entwicklung und priorisierte Entwicklungsziele ab. Wir untersuchen die Wahrnehmung der mittelzentralen Versorgungsfunktion der Stadt gegenüber ihrem Verflechtungsbereich. Außerdem wird die BBE Handlungsempfehlungen und einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, um die Stadt auch jenseits des Tourismusstandbeins resilient aufzustellen.

In allen fünf Modellkommunen werden mit Unterstützung von Planern und eines Projektbeirates bis Jahresende innovative und auf andere bayerische Städte übertragbare Maßnahmen zur Belebung und Funktionssicherung der Ortszentren entwickelt. Die Kosten für die Planungsbüros werden dabei vom Bayerischen Wirtschaftsministerium getragen.

Die stark touristische Prägung von Rotenburg ob der Tauber (Foto: BBE) und die in der Bewerbung dargelegte Notwendigkeit der Transformation von einer mono- zu einer multifunktional ausgerichteten Innenstadtentwicklung soll Ergebnisse bringen, die für viele Kommunen in Bayern interessant sind. Die strukturellen Verwerfungen durch den Brandbeschleuniger Corona, die dazu führten, dass die internationalen Touristen fernblieben, sind denn auch in Rothenburg sichtbar.

Zwar hat die bei nationalen und internationalen Besuchern beliebte Stadt mit dem Tourismus einen wichtigen Wirtschafts- und Imagefaktor, der sich auf die lokale Versorgung jedoch negativ auswirkt. Dieses bipolare Einzelhandelsgefüge der Stadt – lokal gegen Tourismus – weist aber Ausbaupotenziale auf. So ist es für Rothenburg ob der Tauber notwendig, auch das lokale Einkaufen erlebbar zu machen. Insgesamt muss es vielfältige Erlebnisräume für unterschiedliche Benutzergruppen geben.  

Mitte August hat die BBE mit den anderen Gutachtern der Modellkommunen erste Zwischenergebnisse der Analysen vorgestellt. Ende September stellten dann die Modellkommunen in Abstimmung mit den Gutachterbüros, dem Projektbeirat und der Gesamtprojektsteuerung in einem zweiten Schritt die Erkenntnisse vor und unterzogen die gesammelten Ansätze einem ersten Qualitäts- und Ergebnischeck.

Dem Bewerbungsaufruf des Bayerischen Wirtschaftsministeriums waren 81 bayerische Ober- und Mittelzentren gefolgt. Die Auswahl der fünf Modellstädte erfolgte anhand räumlicher und sachlicher Kriterien, um die unterschiedlichen Problemlagen von Ortszentren in Bayern möglichst repräsentativ abzubilden. Bewertet wurden aber auch die von den Bewerbern eingereichten Projektskizzen.