Deutsche Euro Shop AG

Investor lässt die Pandemie hinter sich

Das Phoenix Center in Hamburg. Foto: DES

rv DÜSSELDORF. Der börsennotierte Shopping-Center-Investor Deutsche Euro Shop kann die Widrigkeiten der Pandemie zunehmend hinter sich lassen. Abzulesen ist das nicht zuletzt daran, dass die in den durch Corona belasteten Jahren 2020 und 2021 gebildeten Rückstellungen und Wertberichtigungen zum Teil aufgelöst werden konnten, was die Funds from Operations (FFO) 2023 positiv beeinflussen dürfte.

So erwartet der Investor einen Anstieg des operativen Ergebnisses je Aktie von 2,00 bis 2,08 Euro 2022 auf 2,08 Euro bis 2,18 Euro je Aktie in diesem Jahr. Profitieren werden auch die Anteilseigner, an die für 2023 eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie bzw. insgesamt knapp 191,2 Mio. Euro ausgeschüttet werden sollen. Über diesen Vorschlag wird die ordentliche Hauptversammlung am 29. August entscheiden. Für 2022 war eine Dividende von 0,99 Euro je Aktie ausgeschüttet worden.

Die Rückkehr zur Normalität registriert die Deutsche Euro Shop AG (DES) aus Hamburg auch im operativen Geschäft, wie Vorstand Hans-Peter Kneip berichtet. So ist die Frequenz in den Einkaufszentren im ersten Halbjahr 2023 – gemessen am Vorjahreszeitraum – um 11,4% gestiegen. Das schlägt sich auch im Geschäft der Mieter nieder, die ihre Erlöse um 14,5% steigern konnten. „Die Handelsumsätze haben damit wieder das Niveau von 2019 erreicht“, kann Kneip zufrieden feststellen.

Zudem hat nach Angaben des Unternehmens die Aufstockung der Beteiligungen an sechs Einkaufszentren zu Jahresbeginn die Erfolgskennzahlen neben der Erholung des Geschäfts im Bestandsportfolio verbessert. Laut DES-Halbjahresbericht stiegen die Umsatzerlöse des Center-Spezialisten um 2,2% von 132,4 Mio. auf 135,4 Mio. Euro, das Nettobetriebsergebnis (NOI) erhöhte sich auf 107,5 Mio. Euro, u.a. nachdem in den ersten sechs Monaten deutlich geringere Wertberichtigungen auf Mietforderungen anfielen. Und im Zuge der Auflösung von Rückstellungen für nicht umlegbare Nebenkosten und Instandhaltungen erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 17,1% auf 113,5 Mio. Euro.

Beim Ergebnis vor Steuern und Bewertung (Ebt ohne Bewertung) verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 21,9% auf 90,9 Mio. Euro und die um Bewertungs- und Sondereffekte bereinigten Funds from Operations (FFO) verbesserten sich um 14,5% von 76,5 Mio. auf 87,5 Mio. Euro. Seit Ende des vergangenen Jahres erhöhte sich zudem die Konzernliquidität von 366,3 Mio. Euro auf 432,2 Mio. Euro. Dass das Konzernergebnis mit 37,1 Mio. Euro jedoch um ein Drittel unter dem Vorjahresergebnis von 46,2 Mio. Euro lag, begründet die Deutsche Euro Shop mit der leicht rückläufigen Immobilienbewertung um 0,7% oder 39,8 Mio. Euro.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht von 55,7% auf 56,8%, während der Loan to Value (LTV) von 30,5% auf 28,7% sank. Die Konzernliquidität beziffert das Unternehmen zum 30. Juni mit 432,2 Mio. Euro. Laut Vorstand Kneip ist die DES in punkto Finanzierung „sehr gut aufgestellt“, denn für das 1,63 Mrd. Euro umfassende Kreditportfolio zahle die Deutsche Euro Shop im Schnitt 2,34% Zinsen. Nach Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte August verzeichnete der Aktienkurs des Investors mit 23,65 Euro ein Halbjahres-Hoch, blieb aber leicht unter dem Jahreshoch von 24 Euro.