Ceconomy AG

Erfolgreicher Jahresstart, unsicherer Ausblick

Foto: Media Markt Saturn

rv DÜSSELDORF: Eine günstige Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2020/21, das bei der Ceconomy AG mit dem Weihnachtsgeschäft in den Monaten Oktober bis Dezember zusammenfällt, die rückläufigen Personal- und standortbezogenen Sachkosten, staatliche Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der Pandemie und die Einsparungen durch den Aufbau einer einheitlichen Organisationsstruktur haben das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nach Unternehmensangaben auf 346 Mio. Euro steigen lassen.

Gemessen am ersten Quartal 2019/20 mit 289 Mio. Euro war das nach den Worten von Bernhard Düttmann, CEO der Ceconomy AG in Düsseldorf, ein Plus von 56 Mio. Euro. Die günstige Umsatzentwicklung im ersten Quartal mit einem Plus von 11,4% auf 7,5 Mrd. Euro – nach 6,8 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum – führt er darauf zurück, dass es gelungen war, mit den Aktionen im „Black November“, den Cyber-Week-Kampagnen und weihnachtlichen Aktionen das Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr zu entzerren und auch in die Monate Oktober und November hinein auszudehnen. Mit Blick auf die Tatsache, dass die Vertriebslinien Media Markt und Saturn wie der übrige Nonfood-Handel zum 16. Dezember 2020 schließen mussten und das Weihnachtsgeschäft unvermittelt abgeschnitten wurde, erwies sich dies als großer Vorteil.

Ein weiteres Plus war im Weihnachtsgeschäft 2020 die Omnichannel-Strategie, womit auch Media Markt und Saturn vom Wechsel vieler Bundesbürger während der Zwangsschließungen zum Online-Kauf profitierten und die Umsatzverluste durch die Zwangsschließungen in den Märkten nach eigenen Angaben mehr aus kompensieren konnten. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal in seinem Online-Shop drei Mio. Neukunden. Ein Umsatz von 2,3 Mrd. Euro (+116%) – nach 1,1 Mrd. Euro im ersten Quartal 2019/20 – bedeutet für Ceconomy denn auch ein Rekordergebnis beim Online-Vertrieb, der 30% des Gesamtumsatzes ausmachte, nach 15,4% im Vorjahreszeitraum. 

Belastet hat die Pandemie allerdings das Services & Solutions-Geschäft, das im Vorjahresvergleich um etwa 9% von 375 Mio. auf 343 Mio. Euro gesunken ist. Dafür macht das Unternehmen die gesunkene Besucherzahl in den Märkten verantwortlich. Das sei auch bereits im dritten Quartal (April – Juni), das vom ersten Shutdown geprägt war, und im vierten Quartal 2019/20 (Juni – September) zu beobachten gewesen.

Für Karin Sonnenmoser, CFO der Ceconomy AG steht damit fest, dass dieser starke Auftakt im ersten Quartal eine gute Ausgangsbasis für das gesamte Geschäftsjahr 2020/21 bildet: „Unser Omnichannel-Modell hat sich auch diesmal bewährt.“ Allerdings haben die Unsicherheiten auf Grund der Verlängerung der Zwangsschließungen etwa auch in Deutschland zugenommen. Schon ab Mitte des ersten Quartals hat das Unternehmen laut Sonnenmoser die wachsenden Unsicherheiten durch temporäre Marktschließungen in mehreren Ländern gespürt.

Bis Ende Dezember 2020 waren europaweit rund 57% der Ceconomy-Märkte davon betroffen: „Die weitere Entwicklung von COVID-19 ist schwer vorherzusehen“, fürchtet Sonnenmoser. Vor diesem Hintergrund fordert Düttmann einen klaren Fahrplan für Marktöffnungen in Deutschland, da auch für Ceconomy jeder Tag zähle.