Quartier Wandsbek Markt

Eine neue Zukunft für einen alten Warenhaus-Standort

Blick auf die beiden Warenhäuser. Foto: Union Investment

rv DÜSSELDORF. Seine besondere Verbundenheit mit dem einwohnerstärksten Bezirk der Hansestadt Hamburg, zu Wandsbek, dokumentiert Union Investment  gleich in zweifacher Hinsicht. Nach der Modernisierung des Einkaufszentrums Quarree Wandsbek für 40 Mio. Euro und seine Umwandlung in ein Nahversorgungs- und Multi-Use-Center will das Unternehmen nun das benachbarte ehemalige Karstadt-Gebäude aus dem Jahr 1967 und das historische Karstadt-Gebäude von 1922 zum „Quartier Wandsbek Markt“ transformieren.

Konkret sehen die Pläne von Union Investment Real Estate vor, die vorhandene Bausubstanz des ehemaligen Galeria-Karstadt-Gebäudes aus dem Jahr 1967 weiter zu nutzen, das historische Karstadt-Gebäude von 1922 behutsam zu sanieren und daraus – dem heutigen Trend folgend – das gemischt genutzte Quartier Wandsbek Markt mit gut 45 000 qm zu entwickeln. Neben dem Einzelhandel, der im Stadtteilzentrum von Wandsbek schon als Magnet nicht fehlen darf, ist nach Unternehmensangaben die Ansiedlung von Gastronomie, von kulturellen Angeboten sowie einer privaten Hochschule geplant. Abgerundet wird die Mischnutzung von 100 zum Teil geförderten Wohnungen, um den Stadtteil zu beleben.

Der Warenhaus-Betreiber Galeria hatte seine Filiale in Wandsbek (Foto: Union Investment) im Rahmen seines Insolvenzverfahrens im Sommer 2023 geschlossen, wodurch eine Neupositionierung des Standorts notwendig wurde. Die Pläne lagen schon länger in der Schublade. Mit der Freiräumung der Gebäude und dem Rückbau hatte die Eigentümerin Union Investment deshalb auch gleich nach dem Auszug des Mieters begonnen. Wie das Unternehmen betont, wurden Einrichtungsgegenstände an karitative Einrichtungen, Vereine und Second-Hand-Läden gespendet.

Nachdem sich das Bebauungsplanverfahren für das künftige Quartier Wandsbek Markt, für das die Fraktionen bereits im September 2022 einstimmig votiert hatten, laut Union Investment aus heutiger Sicht etwa bis März 2025 hinziehen wird, rechnet das Unternehmen mit der Baugenehmigung im folgenden Sommer. Dann soll umgehend mit der zweiten Bauphase und dem Bau der neuen Gebäudeteile des Quartiers begonnen werden. Die Fertigstellung ist bis Ende 2027 geplant.

Derweil wurde jetzt die erste Bauphase mit dem Abriss des Karststadt-Parkhauses von 1967 gestartet, das auf Grund seiner baulichen Konstruktion nach den Worten von Bent MühlenaLeiter Immobilienprojektmanagement bei Union Investment, nicht weiter genutzt werden konnte. Um ansonsten den eigenen Nachhaltigkeitsstandards gerecht zu werden, sollen nach seinen Worten die Revitalisierung und die Umgestaltung der Flächen hinter der historischen Fassade behutsam erfolgen und der Rohbau des Karstadt-Hauses von 1967 soll erhalten werden.

Als Eigentümerin des Warenhausensembles – wie auch des Quarree Wandsbek – investiert Union Investment nach eigenen Angaben einen dreistelligen Millionenbetrag in das Revitalisierungsprojekt. Das Unternehmen setzt sich schon seit längerem dafür ein, im Rahmen der Nachhaltigkeit alte Gebäude umzubauen und zu revitalisieren, statt sie abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Aus Sicht von Ronald BehrendtProjektleiter bei Union Investment, wird an dem Warenhaus-Standort  keine „Lücke“ entstehen, weil die städtebauliche Einbindung und die Öffnung des Baukörpers nach außen die Lage bereichern und sich der neue Nutzungsmix auch positiv auf das Umfeld auswirken wird.

Dazu dürfte vor allem auch die neue gut 1 500 qm große zweigeschossige Halle mit mehreren Restaurants und kleinen Kiosken beitragen, die sich mit großzügigen Arkaden zur Wandsbeker Königsstraße hin öffnen wird. Damit soll zum einen das Gastronomieangebot im Wandsbeker Kerngebiet und zum andern die Abendgastronomie gestärkt werden. Auch soll die Halle regelmäßig für Kultur- und Musikveranstaltungen genutzt werden können. In diesem Kontext werden auch die Bewohner der neuen Wohnungen und die etwa 1 200 Studenten der neuen Hochschule NBS zur Belebung des Quartiers und seiner Mieter aus Handel und Gastronomie beitragen.