Kompetenzzentrum Handel

Digitalisierungsstrategie für den Mittelstand

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HIR DÜSSELDORF. 200 000 Nicht-Lebensmittel-Händler in Deutschland befinden sich im Lockdown. Für viele ist das gleichbedeutend mit einer Nulldiät bei den Umsätzen. Deshalb hat das „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel“, in dem der Handelsverband Deutschland (HDE) Konsortialführer ist, das “Digital Navi Handel“ vorgestellt, eine umfangreiche Übersicht über technologische Möglichkeiten zur Digitalisierung des stationären Point of Sale.

Die Nutzer des neuen Digital Navi Handel vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel, das kleine und mittlere Handelsunternehmen bei der Digitalisierung unterstützt, erhaltendamit die entscheidenden Kriterien für die sinnvolle Auswahl von Technologien für ihr Geschäft. Gleichzeitig wird ein Einblick in die unmittelbar damit verknüpfte „Customer Journey“ gegeben, die Unternehmen dabei hilft, den Einkaufsprozess der eigenen Kundschaft genauer zu verstehen und vor diesem Hintergrund durch gezielte Services das Einkaufserlebnis zu verbessern.

Das neue Onlinetool wurde vom HDE in Zusammenarbeit mit den Handelsforschungsinstituten EHI Retail Institute und IFH Köln im Rahmen des Konsortiums für das Kompetenzzentrum Handel entwickelt. „Gerade mittelständische Handelsunternehmen brauchen dringend Unterstützung, um einen Überblick über die für sie sinnvollen technologischen Möglichkeiten zur Digitalisierung ihres Geschäfts zu bekommen“, erläutert der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp, der beim Handelsverband für die Aktivitäten im Bereich Digitalisierung verantwortlich ist.

Der HDE will mit dieser Initiative dem Mittelstand in der Pandemie nicht nur in der politischen Arena zur Seite stehen, wie Tromp weiter erläutert, sondern auch praktische Unterstützung bei der technologischen Ausrichtung der Branche leisten. „Es geht um Zukunftsperspektiven für den Handel“. Denn in Zeiten des Shutdowns spielt für den stationären Einzelhandel die digitale Präsenz eine entscheidende Rolle, um während des Shutdowns noch etwas verkaufen zu können.

Zudem ist die Unterstützung des Mittelstands beim zentralen Thema „Customer Journey“, dem Einkaufsprozess der Kunden, wichtig, weil sie heute im Mittelpunkt vieler Marketingmaßnahmen stehen muss. So gibt die „Customer Journey“ Einblick in die Berührungspunkte, die KundInnen im Laufe ihres Einkaufsprozesses mit dem Unternehmen haben. Sie beschreibt den Weg vom ersten Kaufimpuls, über die Auswahlprozesse und die Entscheidungsfindung bis hin zum Kauf des Produktes selbst und nimmt die längerfristige Kundenbindung in den Blick. Dabei können digitale Tools auf der Kundenreise entlang des Einkaufsprozesses helfen, den Konsumenten besser zu verstehen und mehr Anreize für den Besuch im eigenen Laden zu schaffen, beispielsweise durch mehr Erlebnis zu am Point of Sale.