Ceconomy AG

Die regionale Diversifizierung zahlt sich aus

Gutes Online-Geschäft bei Media Markt und Saturn. Foto: Media Markt

rv DÜSSELDORF: Nach einem guten ersten Quartal 2020/21, das bei der Ceconomy AG in die Monate Oktober bis Dezember fällt, hat vor allem der Endlos-Shutdown in Deutschland und der Lockdown in den Niederlanden das Geschäft im zweiten Quartal (Januar bis März) belastet. Dagegen legte der Online-Anteil am Umsatz sehr deutlich zu und erreichte einen Anteil von fast 50%.

Obwohl der zweite Lockdown für den Nonfood-Einzelhandel in Deutschland länger dauert als der erste und deshalb auch tiefgreifender wirkt, hat die Ceconomy AG das zweite Quartal (von Januar bis März) nach den Worten von Interims-CEO Bernhard Düttmann relativ gut gemeistert. So lag der Umsatz zwischen Januar und März währungs- und portfolio-bereinigt mit 4,3 Mrd. Euro um rund 5,7% unter dem Niveau des Vorjahresquartals mit 4,6 Mrd. Euro. Und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit -146 Mio. Euro um 15 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von -131 Mio. Euro. Düttmann sieht darin einen Beleg für die Resilienz der Omnichannel-Strategie des Unternehmens.

Das lässt sich auch daran ablesen, dass es den beiden Vertriebssparten der Ceconomy AG, Media Markt und Saturn, in den Wintermonaten gelungen ist, von der Verschiebung der Einkäufe in den Online-Handel zu profitieren und so die Verluste im stationären Geschäft zumindest teilweise auszugleichen. Konkret wuchs der Online-Umsatz um 146,5% auf 2,1 Mrd. Euro und erreichte damit im zweiten Quartal einen Anteil von 49% am Gesamtumsatz (Foto: Media Markt).

Dabei ist es nach Mitteilung des Unternehmens gelungen, mehr als 2 Mio. Online-Neukunden zu gewinnen. Im ersten Quartal, das mit dem Weihnachtsgeschäft zusammenfiel, hatte der Online-Umsatz bei 2,3 Mrd. Euro gelegen. Das waren 30% des Gesamtumsatzes. Beim Service & Solutionsgeschäft, das stark unter den Zwangsschließungen leidet – der Umsatz hat gegenüber 2019/20 von 279 Mio. Euro auf 199 Mio. Euro nachgegeben – ist der Online-Anteil gleichfalls stark gewachsen. Der Ausfall im stationären Geschäft konnte, wie der Blick auf die Zahlen zeigt, dadurch aber nicht kompensiert werden.

Auf Grund des bereits erwähnten guten Starts im ersten Quartal 2020/21 konnte Ceconomy das erste Halbjahr mit einem Umsatzwachstum von 4,5% auf 11,8 Mrd. Euro abschließen. Und das bereinigte Ebit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert (158 Mio. Euro) um 41 Mio. auf 199 Mio. Euro.

Dazu trug maßgeblich die regionale Diversifizierung des Unternehmens bei, denn die Märkte in Ländern wie Italien, Türkei, Schweden und Spanien waren nicht – wie in Deutschland – von flächendeckenden temporären Marktschließungen betroffen, so dass sich das Geschäft im zweiten Quartal ähnlich positiv entwickelte wie im ersten. In Österreich und Polen profitierte das Unternehmen zudem von den „signifikanten Nachholeffekten“ nach der Wiedereröffnung der Märkte.

Nachdem im zweiten Quartal 2019/20 auf die Beteiligung an der französischen Elektrofachmarkt-Kette Fnac Darty S.A. eine Wertminderung vorgenommen werden musste, profitierte Ceconomy in diesem Jahr davon, dass auf Grund der positiven Aktienkursentwicklung eine Wertaufholung in Höhe von rund 150 Mio. Euro anfiel.

Beim Blick auf das Jahr 2021 konstatierte CFO Florian Wieser, dass die weiteren Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftsentwicklung schwer vorherzusehen seien, weil die aktuellen Rahmenbedingungen keine konkrete Prognose erlaubten: „Insbesondere die erneute Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen in Deutschland stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“ Rückblickend auf das vergangene Jahr ist er jedoch zuversichtlich, dass das Unternehmen gut vorbereitet ist, um von Aufholeffekten nach der Wiedereröffnung der stationären Märkte zu profitieren.