Corona Consumer Check

Verunsicherung der Bürger wächst wieder

rv DÜSSELDORF. Schon als die Zahl der Corona-Infektionen in der Urlaubszeit wieder leicht angestiegen war, wuchs unter den Bundesbürgern auch die Angst vor einem zweiten Shutdown und der Hang, Vorräte anzulegen. Seit die Covid-19-Infektionen mit den kühleren Temperaturen täglich um fünfstellige Zahlen zulegen, nehmen Anspannung und Unsicherheit deutlich zu.

So ist der Hang zu hamstern nun fast stärker als vor dem Shutdown im März – und dürfte durch den zweiten Shutdown noch steigen.Nach den Daten des jüngsten Corona Consumer Checks des IFH Köln reicht die Stimmungslage von genervt (29% der Nennungen) über unsicher (26%) und angespannt (30%) bis hin zu ängstlich (13%). Nur eine Minderheit (29% der Nennungen) bezeichnet ihre Stimmungslage als „entspannt“. Vergleicht man diese Werte mit der Stimmungslage im März, als sich die Infektionslage zuspitzte, dann zeigt sich heute ein ähnliches Bild der Verunsicherung.

Nur Anfang Mai, als immer mehr Geschäfte wieder aufmachen durften und die Bürger ein Stück Normalität zurückgewannen, fühlte sich die Mehrheit der Bundesbürger (53% der Nennungen) „entspannt“. Der Sommer stand vor der Tür und mit ihm die Hoffnung, dass das Virus durch die warmen Temperaturen, wenn sich die Menschen überwiegend draußen aufhalten können, eingedämmt werden kann.

Nun sieht die Lage wieder anders aus und der Trend, Vorräte anzulegen, nimmt wieder zu. So gaben 30% der Befragten an, verstärkt haltbare Lebensmittel kaufen zu wollen. Zum Vergleich: Im März lag der Wert bei 31%. Der Mangel an Toiletten-Papier während des Shutdowns im Frühjahr hat dagegen bei einigen Bundesbürgern Eindruck hinterlassen. Mit 26% ist der Anteil der Befragten, der sich vermehrt mit Hygiene-Artikeln eindecken will, im Oktober höher als im März (17%) - als die Kunden in langen Schlangen für Toilettenpapier anstehen mussten.

Wie die Umfrage weiter ergab, spalten die „Regeln zum Mund- und Nasenschutz“ die Gesellschaft. Die neuerdings angeordnete Verschärfung beim Tragen von Mund- und Nasen-Schutz rufen gemischte Gefühle hervor. Vor allem die unterschiedlichen Regeln der Städte und Kommunen stoßen auf Unverständnis. Das dürfte vor allem für Berufspendler zwischen verschiedenen Bundesländern gelten.

So möchte das Gros (73%) vor allem einheitliche Regelungen haben. Denn ein beachtlicher Teil der Befragten (38% der Nennungen) gab an, nicht mehr zu wissen, wo Maskenpflicht gilt und wo nicht. „Der verpflichtende Mund-Nasen-Schutz selbst polarisiert dabei noch immer“, schreibt das IFH. Denn während etwa die Hälfte der Befragten (48%) die verschärften Regeln befürwortet, fühlt sich die andere Hälfte (46%) dadurch bei seinem Einkaufsvergnügen eingeschränkt. Ob darunter das Interesse vieler Konsumenten am stationären Einkauf leiden wird, wird sich zeigen.