GRR Group

Unternehmen nutzt die günstige Marktlage

Lebensmittelmarkt aus dem Gabius-Porfolio. Foto: GRR

So fulminant die GRR Group mit ihrem GRR German Retail Fund Nr. 3 im August 2018 gestartet war, als sie mit dem Benchmall-Portfolio mit 42 Lebensmittelmärkten und Discountern für 150 Mio. Euro den Grundstein für den neuen Fonds gelegt hatte, so fulminant war im November der Abschluss: Im Rahmen eines Asset Deals erwarb das Unternehmen von der Marathon Asset Management für 130 Mio. Euro das „Gabius“-Portfolio mit 41 Lebensmittelmärkten und Discountern. Auf das laufende Geschäftsjahr 2019/20 blickt der Vorstand mit Optimismus.

Der dritte Fonds mit einem Anlagevolumen, das auf 380 Mio. Euro aufgestockt worden war, ist zum Jahresabschluss damit voll investiert, so dass die GRR- Vorstände und Geschäftsführer der GRR REM GmbH,Martin Führlein (links) und Andreas Freier, noch vor dem Ende des Jahres 2019 die Auflage des GRR German Retail Fund Nr. 4 in Angriff nehmen konnten. So soll noch im Dezember das Startportfolio mit elf Discountern für ein Investitionsvolumen von 35 Mio. Euro beurkundet werden. 20% des Eigenkapitals von 200 Mio. Euro ist bereits eingeworben. Das Investitionsvolumen ist mit 350 Mio. Euro geplant. Den Vertrieb der Fondsanteile übernimmt die neu gegründete GRR Funds GmbH, der die Aufgabe zukommt, das Fondsgeschäft auch vertrieblich weiter zu professionalisieren.

Des Weiteren erwirbt die GRR Group im Rahmen eines betreuten Individualmandats für ein großes berufsständisches Versorgungswerk zum Jahresende ein Portfolio aus sechs Objekten. Wie GRR-Vorstand Freier berichtet, soll auch das Geschäft mit Individualmandaten für Dritte weiter ausgebaut werden. Denn die Aussichten auf dem Investmentmarkt für Fachmarktprodukte mit Schwerpunkt Lebensmittelhandel resp. Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sind hierzulande derzeit günstig.

In diesem Segment kann das Unternehmen laut Martin Führlein von seiner Positionierung als Spezialist für Nahversorgungsimmobilien profitieren. Ein Beleg dafür ist aus seiner Sicht die Tatsache, dass der dritte Fonds bereits nach etwa eineinhalb Jahren investiert ist. „Mit einem Anlagevolumen von 1,5 Mrd. Euro und konstant guten wirtschaftlichen Ergebnissen der bisher initiierten Fonds werden neben nationalen zunehmend internationale Investoren auf uns aufmerksam“, berichtet er.

Das nützt dem Unternehmen laut Andreas Freier auch in der von intensivem Wettbewerb geprägten Marktlage. Ein Beleg dafür sei, dass die GRR immer wieder Angebote erhalte, „Objekte auch ohne ein aufwändiges Bieterverfahren off market zu übernehmen“. Punkten kann das Unternehmen nach seiner Erfahrung damit, dass sein Asset Management das Potenzial der Handelsimmobilien vor dem Kauf genau analysiere und anschließend gezielt in die Aufwertung der Objekte investiere. So auch beim bundesweit gestreuten Gabius-Portfolio mit Discountern, Vollsortimentern, Nahversorgungs- und Fachmarktzentren an Standorten wie Augsburg-Königsbrunn, Dresden, Magdeburg, Mainhausen, Oranienburg, Paderborn, Rostock und Wuppertal.

Dass sich der große Anlagedruck hierzulande bislang noch nicht so stark auf die Renditen von Fachmarktprodukten ausgewirkt hat, wie etwa bei Fachmarktzentren, führt Freier auch auf die hohe Zahl von etwa 41 000 Objekten (Nahversorger und Drogerie-Märkte) zurück, die es in diesem Segment gibt. Vor diesem Hintergrund sieht er bei diesem als „Basic Retail“ bezeichneten Segment eine sehr große regionale Risikostreuung. Zumal die Mieter durchweg namhafte Großunternehmen etwa aus dem Lebensmittelhandel und der Drogerie-Branche sind.

Die Anlage in diese Asset-Klasse ist aus Freiers Sicht gerade in Zeiten niedriger oder negativer Zinsen für institutionelle Investoren deshalb ein „Muss“. Diesen Eindruck bestätigt auch Führlein, wenn er darauf verweist, dass Versicherungen, Vermögensverwalter und Pensionskassen auf die Expertise von GRR setzen.

Wie er weiter berichtet, hat die GRR Group im Geschäftsjahr 2018/19 (31.5) mit einem Konzernergebnis von 5,4 Mio. Euro ihre Planzahlen übertroffen und auch fast an das Ergebnis des Rekordjahres 2017/18 mit 5,5 Mio. Euro anknüpfen können. Der Gesamtumsatz ging um 2,6% auf 22,5 Mio. Euro zurück. Das Immobilienvermögen wird mit 191,2 Mio. Euro beziffert. Es umfasst das Eigenportfolio aus 75 Objekten (Stand: 31.5.2019). Daneben führt die GRR Real Estate Management die vier Fonds sowie die Individualmandate für Dritte. Ein weiteres Standbein ist der Bereich Dienstleistung mit Property-, Asset- und Transaction-Management etc. für Dritte.

In seinem Ausblick für 2019/20 zeigte sich Andreas Freier sehr optimistisch: „Nach dem erfolgreichen Start in das laufende Geschäftsjahr rechnet die GRR Group mit profitablem Wachstum bei Umsatz und Rendite. Zudem hat das Unternehmen mit dem Verkauf des „Icarus“-Portfolios zusätzliche Liquidität für neue Investitionen sowie für Modernisierungsmaßnahmen gewonnen.“ Bei dem Portfolio handelt es sich um Objekte aus dem GRR-Eigenbestand.