Deutsche Euro Shop AG

Lockerungen im Sommer lassen hoffen

Wieder mehr Frequenz in den Gängen. Foto: Deutsche Euro Shop

rv DÜSSELDORF. Während die Corona-bedingten Zwangsschließungen den Umsatz der Deutsche Euro Shop AG im ersten Halbjahr 2021 – gegenüber dem bereits geschwächten Halbjahr 2020 – um 6,5% auf 104,9 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 10,2% auf 70,5 Mio. Euro haben sinken lassen, gibt die Geschäftsbelebung im Zuge der Lockerungen wieder Anlass zu Optimismus.

Das zeigt der Blick auf Zahlen wie die Frequenzen in den Shopping-Centern, die Umsatzentwicklung der Mieter und die Collection Ratio, also das Verhältnis zwischen fälliger und tatsächlich gezahlter Miete. So erreichten die Frequenzen nach den Worten von Wilhelm Wellner, Vorstandssprecher des Center-Investors Deutsche Euro Shop AG (DES), Ende Juli etwa 77% des Vor-Corona-Niveaus. In Deutschland reichten die Zwangsschließungen z.T. bis in den Juni.

Die Belebung der Malls hat sich nach seinen Worten auch spürbar bei den Umsätzen der Mieter ausgewirkt, die schon nach den ersten Lockerungen im Juni ein Niveau von 85% des Vorkrisenwerts erreichten. Der Aufhellungsprozess ist damit unverkennbar, doch der Nachholbedarf im zweiten Halbjahr auch, der maßgeblich davon abhängen wird, ob es im Herbst und Winter erneute Zwangsmaßnahmen geben wird. Auch die Collection Ratio hat sich mit den Wiedereröffnungen der Geschäfte verbessert und erreichte im Monat Juli laut Wellner einen Wert von 94%.

Mit Blick auf die Vermietungsquote, die sich bedingt durch Corona von durchschnittlich 95,4% Ende 2020 auf 93,8% verschlechterte, hat der Investor eine „Reihe von konkreten Ansätzen“ ausgearbeitet, um für den Leerstand attraktive Konzepte zu gewinnen. Denn es gibt auch   aktuell noch Händler und Gastronomen, die ihre Chancen nutzen, um gute Standorte zu gewinnen.

Beim Blick auf die zweite Jahreshälfte sieht die Deutsche Euro Shop den stationären Handel weiterhin vor besonderen Herausforderungen – auch wenn mit dem Ende der Zwangsschließungen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Normalisierung erreicht wurde. Doch erhöhen die Unwägbarkeiten die Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Das wird auch von den Infektionszahlen im Herbst/ Winter und den sich daraus ergebenden Maßnahmen abhängen.

Sofern die Pandemie beherrschbar bleibt und es keine erneuten Zwangsmaßnahmen geben wird, erwartet der Vorstand bei den Funds from Operations (FFO) einen Wert in der Bandbreie von 1,70 bis 1,90 Euro je Aktie, nachdem der Wert im Corona-Jahr 2020 bei 2,00 Euro lag. Das Ergebnis vor Steuern und Bewertung (Ebt ohne Bewertung) ging im ersten Halbjahr um 10,2% auf 55,7 Mio. Euro zurück. Die EPRA-Earnings und die um Bewertungs- und Sondereffekte bereinigten Funds from Operations (FFO) lagen mit jeweils 54,3 Mio. Euro nach Unternehmensangaben um 9,2% bzw. 9,3% unter dem Vorjahresniveau.

Wie Vorstand Olaf Borkers ergänzt, konnten für das laufende Geschäftsjahr alle anstehenden Refinanzierungen von Darlehen zu attraktiven Konditionen abgeschlossen werden. Dabei wurden vier Darlehen mit einem Volumen von zusammen 191 Mio. Euro verlängert oder abgelöst.