Mapic 2021

Internationale Marken zieht es nach Deutschland

Gute Stimmung an der Croisette in Cannes. Foto: Reed Midem

HIR DÜSSELDORF.Nicht nur ein paar Wochen später als sonst, sondern auch deutlich kleiner als gewohnt: So lässt sich der Neustart der Internationalen Messe Mapic beschreiben. Auch die Handelsimmobilienmesse in Cannes war im Jahr 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, doch kam die Branche im Dezember wieder an die Cote d’Azur. Für IPH Handelsimmobilien waren Alexandra Gradl, Teamleader Highstreet Leasing und Lukas Bauer, Consultant, dabei.

Auch wenn es pandemiebedingt viele Absagen gegeben hatte, so war die Messestimmung nach Aussage von Gradl und Bauer „hervorragend“. Die 2-G-Regel galt überall, und die Masken waren allgegenwärtig im Palais des Festival et des Congrès. Stark vertreten waren Handelsunternehmen aus der Türkei, Frankreich und Deutschland.  „Alle Besucher waren trotz der Corona-Krise optimistisch. Wir haben jede Menge vielversprechende Gespräche geführt“, lautet das Fazit von Alexandra Gradl, IPH-Teamleader Highstreet Leasing.

99% der Gespräche wurden mit Einzelhändlern geführt, wovon fast drei Viertel bereits auf dem deutschen Markt vertreten sind. „Das andere Drittel strebt einen Markteintritt an“, weiß Gradl aus diesen Gesprächen. Es gibt demnach viele sehr gut vorbereitete internationale Handelsunternehmen – Food- genauso wie Nonfood-Formate –, die in deutschen Highstreets expandieren wollen. Das könnte den Vermietungsmarkt für Retail Assets in der schwierigen Pandemie-Zeit entspannen.

Bei den Nonfood-Branchen handelt es sich vor allem um Schuh-, Textil- und Schmuckhändler. Für Gradl beweist dieses große Interesse eindrucksvoll, „wie attraktiv der stationäre Handel weiterhin ist – vor allem in den Top-7-Städten, in die es die Unternehmen vor allem zieht“. Dabei bieten sich für viele potenzielle Mieter auf Grund der sich verändernden Marktlage hierzulande neue Chancen, in die besten Lagen der Städte vorzurücken. Denn die Mietpreise sind zum Teil drastisch gesunken, und für die Zukunft könnte es noch weitere Abschläge geben.

„Wir haben mittlerweile einen Mietermarkt“, stellt Highstreet-Expertin Gradl fest. Die Mieter sind demnach in einer starken Position und haben immer mehr Auswahl bei den Standorten, sodass dadurch aktuell auch die Ansprüche an Läden und Flächen steigen. Wie die IPH-Teamleiterin weiß, machen die Einzelhändler, die derzeit noch expandieren, keine Kompromisse mehr. Verwinkelte Läden, schlechte Fassaden, Säulen oder Treppen im Eingang würden nicht mehr akzeptiert. Das stellt die Immobilieneigentümer vor Herausforderungen.

Das Fazit der Expertin lautet vor diesem Hintergrund: So sehr sich der Handelsimmobilienmarkt auch verändere – er bleibe lebendig und biete für alle Seiten weiterhin Chancen. Das habe die Handelsimmobilienmesse Mapic 2021 verdeutlicht.