rv DÜSSELDORF. Nach dem langen Boom im deutschen Immobilienmarkt sind Grundstücke vor allem im Umkreis großer Ballungsgebiete knapp und teuer. Da der wachsende eCommerce für die schnelle Zustellung mehr Lagerflächen im Dunstkreis der Großstädte braucht, sind heute vor allem innovative Ideen gefragt. Der Projektentwickler Four Parx hat mit seiner zweistöckigen Logistikimmobilie in Hamburg Wilhelmsburg einen neuen Weg eingeschlagen und wurde dafür ausgezeichnet. Doch es geht letztlich noch um viel mehr.
Schon mit der Entwicklung der zweistöckigen Logistikimmobilie (Foto: Four Parx) in Hamburg Wilhelmsburg, die den Namen „Mach 2“ trägt, hat der Projektentwickler aus Dreieich, Four Parx, in vielerlei Hinsicht Neuland betreten, da es bislang keine vergleichbaren Projekte gibt. Für das wegweisende Logistikzentrum hatte sich das Unternehmen das Gelände des Getränkeherstellers Refresco gesichert und entwickelt hier in zentraler Lage im Hamburger Hafen – platzsparend – „auf zwei gleichwertig verwendbaren Ebenen eine Gesamtfläche von 123 000 qm“.
Zu den Herausforderungen während des Planungsphase und beim Baugenehmigungsverfahren gehörte die spezielle Konzeption für die Statik und die Gründung des zweigeschossigen Gebäudes. Hinzu kamen die üblichen Hindernisse bei großen Bauprojekten in Deutschland wie die Funde mehrerer Bomben und Kampfmitteln bei den Erdarbeiten auf dem 100 000 qm großen Grundstück. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, wurde auch an die Architektur wie etwa die der Außenfassade ein hoher Anspruch gestellt - trotz der Lage im Industriegebiet. Das Konzept für die „einzigartige“ Architektur hatte Four Parx im Rahmen eines Architektenwettbewerbs ermittelt. Ende 2021 soll das Logistikzentrum fertig sein.
Für „Mach 2“ hat Four Parx nun den B24 Brownfield Award Sonderpreis 2020 für Innovative Konzepte erhalten. Laut Francisco J. Bähr, geschäftsführender Gesellschafter bei Four Parx, zeigt der Entwickler in Hamburg „einen neuen Weg zur Schaffung dringend benötigter Logistikflächen in städtischer Lage auf“. In der Auszeichnung sieht er eine Bestätigung nicht nur für das Projekt, sondern auch für den Kurs es Unternehmens. In diesem Kontext reicht er den Dank auch an seine Projektpartner AEW und GSE Deutschland weiter.
Doch das Unternehmen will mehr. Denn dem Projekt Mach 2 sollen weitere innovative Lösungsansätze folgen wie ein 5 km langer unterirdischer Tunnel für die Ver- und Entsorgung der Hamburger Innenstadt. Die 2019 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie der Smart City Loop GmbH hat ergeben, dass eine solche unterirdische Transportlösung technisch durchführbar und wirtschaftlich betreibbar sei und die CO2-Emissionen gesenkt werden könnten. Konkret sieht das Konzept vor, ein Lager in 5 km Entfernungen mit einem Verteilzentrum über ein unterirdisches Röhrensystem zu verbinden. Wie Four Parx mitteilt, hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation in einem Letter of Intent (LoI) ihre Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Grundstücken zugesagt.
