rv DÜSSSELDORF:Die Liste der 16 Filialen, die laut Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus geschlossen werden sollen, zeigt, dass es ihm in den vergangenen Wochen offenbar gelungen ist, sich mit dem Insolvenzverwalter der Signa Gruppe über eine Senkung der überhöhten Mieten bei vielen der 18 Signa-Warenhäuser zu einigen. Denn Objekte wie der Kaufhof an der Kö in Düsseldorf oder der Kaufhof in der Hohen Straße in Köln finden sich nicht auf der Liste.
„Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt“, versicherte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus von der Kanzlei BRL, bei Vorlage der Liste mit den Warenhäusern, die nach den vorläufigen Plänen bis 31. August geschlossen werden sollen: „Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte." Auf der Schließungsliste stehen die Berliner Filialen im Ringcenter, in Spanau und das attraktive Gebäude in Tempelhof, in Augsburg, Regensburg am Neupfarrplatz, Würzburg, Wesel, Chemnitz, Leonberg, Mainz, Mannheim, Oldenburg, das attraktive Objekt in Potsdam, Trier und die beiden Filialen in Essen im Shopping-Center Limbecker Platz und der Karstadt in der Breite Straße in Köln, der bei früheren Insolvenzen nie auf der Schließungsliste stand.
Nach der Schließung des ehemaligen Karstadt im Essener Shopping-Center, das seinerzeit in Kooperation mit Karstadt auf dem Areal des ehemaligen Theodor Althoff Warenhauses gebaut wurde, würde es kein Warenhaus mehr in der Stadt geben. Die Warenhäuser von Theodor Althoff waren seinerzeit von Firmengründer Rudolf Karstadt übernommen worden. Vor diesem Hintergrund hofft Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) laut Tagesschau noch auf eine Einigung mit den Vermietern des Einkaufzentrums Limbecker Platz in letzter Minute, auch wenn er einräumt, dass die Vermieter Galeria in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Zugeständnisse gemacht hätten. Anders als bei den alleinstehenden Warenhäusern ist die Umwidmung der Warenhaus-Fläche in einem relativ jungen Einkaufszentrum vergleichsweise einfach, so dass der Druck auf die Vermieter, doch noch nachzugeben, geringer sein dürfte als bei Einzelhäusern.
Auf ein positives Ergebnis bei Nachverhandlungen hofft nun auch Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) mit Blick auf den Kaufhof in Top-Lage der neugestalteten und gut besuchten Fußgängerzone. Für eine solche Innenstadt ist eine Schließung ein schwerer Schlag und Immobilieneigentümer müssen bedenken, dass sie kaum Ersatzmieter finden und ein Umbau zum Mischobjekt zunächst viel Geld kostet. Das erklärt, warum bei den früheren beiden Insolvenzen immer wieder Einigungen in letzter Minute erzielt wurden. Der Karstadt in der Schadowstraße in Düsseldorf (Foto: Galeria) stand bei beiden Insolvenzen auf der Liste und soll nun die neue Firmenzentrale von Galeria beherbergen. Zu bedenken gilt, dass bei einer Belebung des Geschäfts auch wieder über höhere Mieten gesprochen werden kann.
So berichtete Galeria-Chef Olivier Van den Bossche, dass sich das Geschäft in den zehn bereits umgebauten Galeria-Filialen verbessert habe und die verbleibenden Standorte modernisiert werden sollen. Die Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr biete eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens, ist der Galeria-Chef zuversichtlich. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen will er ausbauen.