MLP Business Park Idstein

Eine neue Zukunft für ein brachliegendes Produktionsgelände

MLP Business Park Idstein. Foto: MLP

HIR DÜSSELDORF.Trotz des fortschreitenden Flächenmangels im städtischen wie im ländlichen Raum steigt der Bedarf an Gewerbe- und Logistikflächen weiter. Innovative Konzepte und eine effiziente Flächennutzung gewinnen daher stetig an Bedeutung. Ein anschauliches Beispiel für eine Lösung des Ungleichgewichts ist das aktuelle Projekt der MLP Group im hessischen Idstein. Es verdeutlicht, wie die Revitalisierung von Industriebrachen nicht nur dringend benötigte Flächen schafft, sondern auch hohe ökologische und soziale Nachhaltigkeitsziele verfolgt.

Nicht zuletzt auf Grund des Frankfurter Flughafens – Europas wichtigstem Luftfrachtdrehkreuz – zählt das Rhein-Main-Gebiet zu den herausragendsten Logistikstandorten in Deutschland. Doch auch die dynamische Metropolregion leidet wie viele andere Regionen unter einer steigenden Nachfrage nach Gewerbe- und Logistikflächen bei gleichzeitig zunehmender Flächenknappheit. Diese Diskrepanz erfordert innovative Lösungen, um die Versiegelung von Grünflächen – wie von der Bundesregierung geplant – bis 2030 zu verringern, bzw. bis 2050 auf null zu bringen.

Ein Ansatz ist die Umnutzung von Brownfields, doch Revitalisierungsvorhaben gestalten sich mitunter komplex und setzen entsprechendes Know-how voraus. Das Projekt der MLP Group, ein auf Brachflächen spezialisierter Entwickler, Eigentümer und Manager von hochwertigen Gewerbe-, Industrie- und Logistik-Parks, im hessischen Idstein veranschaulicht, wie eine brachliegende Industriefläche durch gezielte Reaktivierungsmaßnahmen wieder nutzbar gemacht und dabei gleichzeitig ein Beitrag zur nachhaltigen Logistikimmobilienentwicklung geleistet werden kann.

Revitalisierung als Chance für die Region

Bei der Realisierung des MLP Business Park Idstein (Foto: MLP) im Gewerbegebiet „Am Wörtzgarten/Black-und-Decker-Straße“, etwa 30 km nordwestlich von Frankfurt am Main, verfolgt der Entwickler klar definierte ESG-Ziele (Environment, Social, Governance). Der Gewerbe-Park wird nach Fertigstellung zwei Neubauhallen mit einer Bruttogrundfläche von rund 19 700 qm sowie eine dritte Halle mit etwa 4 100 qm Fläche im südlichen Teil des Grundstücks umfassen. Diese soll renoviert und zum Handwerkerpark umfunktioniert werden.

Zum Schutz von Umwelt und Klima sind in Idstein neben einer energetisch effizienten Gebäudehülle, der intelligenten Energiesteuerung sowie der Installation von E-Ladestationen eine fossilfreie Beheizung der Hallen, eine Begrünung der Mezzanin-Dachfläche sowie eine Photovoltaikanlage wesentliche Bestandteile des Nachhaltigkeitskonzepts. Natürliche Beleuchtung, komfortable Arbeitsräume, überdachte Außenbereiche sowie Fahrradstellplätze sollen zu einem attraktiven Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden künftiger Nutzer beitragen. Die angestrebte DGNB-Gold-Zertifizierung bestätigt den ökologischen und sozialen Anspruch des Vorhabens.

Der spekulativ errichtete Gewerbe-Park ist ausgerichtet auf die Ansiedlung eines breiten Nutzermix bestehend aus kleineren produzierenden und verarbeitenden Betrieben, Leichtindustrie-Handelsbetrieben mit Lager- und Serviceflächen sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Damit soll er nicht nur den Wirtschaftsstandort Idstein stärken, sondern auch dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen in einer der wachstumsstärksten Regionen Deutschlands. Die gute Verkehrsanbindung, insbesondere die Nähe zur Autobahn A3, ermöglicht eine gute Erreichbarkeit.

Nach den Worten von Martin Birkert, Chief Country Officer Germany (Foto) bei der MLP Group, stellt der neue Business Park in Idstein für das Unternehmen ein anspruchsvolles Projekt in einer attraktiven Lage dar, das aber mit einigen Herausforderungen verbunden ist. So erfordert im Rahmen der Neugestaltung die mehrstufige Geländeform die Umlagerungen der Böden durch komplexe Cut-and-Fill-Maßnahmen. Zudem müssen laut Birkert besondere Sicherheitsvorkehrungen befolgt werden, um die erforderliche Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. „Diesen Herausforderungen stellen wir uns jedoch gerne, um flexibel nutzbare Flächen für einen breiten Nutzermix zu schaffen, die vor allem in der pulsierenden Wirtschaftsregion Rhein-Main stark nachgefragt sind“, so der Chief Country Officer Germany.

Die Revitalisierung des Grundstücks in Idstein zeigt, wie durch die Konversion von Industriebrachen nicht nur der Bedarf an Gewerbe- und Logistikflächen gedeckt, sondern auch ein positiver Beitrag zur regionalen Entwicklung geleistet werden kann. „Der ehemalige Produktionsstandort des Kunststoffverarbeiters Polytec liegt seit Ende 2020 brach. Durch die umfangreichen Reaktivierungsmaßnahmen kann das Areal nun wieder einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden“, so Birkert.

Ohne weitere Bodenversiegelungen entstehen damit zeitgemäße Gewerbe- und Logistikflächen – ein gutes Signal für den Standort Idstein, der von vielen Unternehmen aus Industrie, Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung geschätzt wird. „Um dabei die Kommune und ihre Anforderungen nicht außer Acht zu lassen“, so Birkert ergänzend, „stehen wir im kontinuierlichen Dialog mit der Stadt Idstein und legen dabei Wert auf einen offenen Austausch mit allen Beteiligten.“

Die Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt

Mit dem Vorhaben in Idstein will die MLP zeigen, wie einerseits durch die Revitalisierung brachliegender Flächen zukunftsfähige Gewerbe- und Logistikflächen entstehen können, die andererseits den aktuellen Anforderungen an Umwelt- und Ressourcenschonung gerecht werden. Dabei legt das Unternehmen laut Birkert großen Wert auf die Umsetzung wichtiger Nachhaltigkeitsmaßnahmen und will in diesem Kontext gemäß den ESG-Kriterien auch ein Arbeitsumfeld schaffen, das dem Bedarf der potenziellen Mieter entspricht. Wichtig ist der MLP bei diesem Projekt die Integration erneuerbarer Energien und die flexible Gestaltung der Nutzflächen gleichermaßen – als zukunftsorientiertes Beispiel für eine Brownfield-Entwicklung. Konkret geht es dem Unternehmen im Zeitalter des Klimawandels laut Birkert darum, nicht nur den Flächenbedarf zu decken, sondern auch einen positiven ökologischen und sozialen Beitrag für die Region zu leisten.