Weihnachtsgeschäft 2022

Durchwachsener Start mit kleinen Lichtblicken

Foto: Christmasworld

HIR DÜSSELDORF.Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel zeigt nach Einschätzung des Handelsverbands Deutschland (HDE) bislang einen eher schwachen Verlauf, allerdings gibt es auch Lichtblicke. Konkret verlief die Woche vor dem ersten Advent durchwachsen, wie eine aktuelle Trendumfrage des Verbands unter 400 Handelsunternehmen zeigt. Ein Lichtblick war jedoch die Geschäftsbelebung am ersten Adventswochenende.

In der letzten Novemberwoche dieses Jahres war die Umsatzentwicklung für die Mehrheit der 400 vom HDE befragten Händlerinnen und Händler (51%) nicht befriedigend. Lediglich ein knappes Drittel (rund 30%) der Befragten war mit den erzielten Umsätzen zufrieden. Dass sich die Einkaufsstraßen am ersten Adventswochenende aber wieder spürbar gefüllt haben, wertet der Verband als positives Zeichen. Für das Weihnachtsgeschäft 2022 hat der HDE ein nominales Wachstum von 5,4% auf 120,3 Mrd. Euro prognostiziert. Bei einer Inflationsrate von zuletzt 10,4% bliebe dann ein reales Minus von etwa 4%.

Nach den Worten von HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth steht das Weihnachtsgeschäft unter dem Eindruck der Energiekrise und die Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher sei deutlich zu spüren. Immerhin gibt die Belebung am vergangenen Wochenende mit der Eröffnung vieler Weihnachtsmärkte Hoffnung, dass die Bundesbürger vor Weihnachten verstärkt in die Innenstädte zurückkehren.

Zufrieden mit ihrem Geschäftsverlauf waren laut Umfrage vor allem Handelsunternehmen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Kosmetik und Lebensmittel. Zu den beliebtesten Produkten zählen demnach Smartphones, Weihnachtsdekoration, Pullover und Strickwaren, Schmuck und Gutscheine.

Einen Grund für den durchwachsenen Verlauf der letzten Woche im November sieht der Handelsverband in den niedrigen Kundenfrequenzen, die mit der Pandemie in vielen Innenstadtlagen eingebrochen seien: „Bis heute haben sich die Besucherzahlen nicht erholt“, erklärt Genth. Das zeigt der Blick auf die Zahlen. Denn laut Trendumfrage sind 60% der Innenstadthändler mit den Kundenfrequenzen unzufrieden. So blicken viele nach dem durchwachsenen Start in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts, das für viele Händler die umsatzstärkste Zeit ist, noch mit eher gedämpften Erwartungen auf die nächsten Wochen.

Nur jedes sechste Handelsunternehmen ist laut Umfrage bislang zuversichtlich. Allerdings bleiben noch einige Wochen bis Heiligabend, der in diesem Jahr auf einen Samstag fällt. Immer mehr Menschen kaufen ihre Geschenke erst kurz vor den Festtagen, wie seit Jahren zu beobachten ist. Es ist zu hoffen, dass dies auch in diesem Jahr gilt. Denn wie Genth betont: „Viele Händlerinnen und Händler sind auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft angewiesen.“ Dies gilt vor allem nach den negativen Folgen für den innerstädtischen Einzelhandel durch die Zwangsschließungen und die Beschränkungen in den Jahren 2020 und 2021.