Hamborner REIT AG

Die Zwangsschließungen hinterlassen Spuren

Bonitätsstarke Mieter aus dem Lebensmittelhandel. Foto: Hamborner

rv DÜSSELDORF: Die Corona-Pandemie mit ihren Zwangsschließungen hinterlässt auch in den Quartalszahlen der Hamborner REIT AG aus Duisburg Spuren. So lagen die Einnahmen aus Mieten und Pachten in Höhe von 21,8 Mio. Euro im ersten Quartal 2021 auf Vorjahresniveau und die Funds from Operations (FFO) sanken um rund 0,6 Mio. Euro oder 4,6% auf 12,7 Mio. Euro.

Als Grund für den Rückgang bzw. das gleichbleibende Niveau bei den Mieteinnahmen nennt das Duisburger Unternehmen im Pandemiejahr 2021 im Wesentlichen Wertberichtigungen „auf Mietforderungen im Zusammenhang mit COVID-19 bedingten drohenden Zahlungsausfällen sowie rückwirkenden Forderungsverzichten gegenüber besonders stark von der Pandemie betroffenen Mietern“.

„Infolge des andauernden Lockdowns haben weiterhin eine Reihe von Schließungsmaßnahmen betroffene Mieter ihre Mietzahlungen eingeschränkt oder ausgesetzt“, teilt die Hamborner REIT AG in ihrem Bericht fürs erste Quartal 2021 mit. Nachdem die Mieteingangsquote (inkl. Nebenkosten und Umsatzsteuer) im April für das Gesamtportfolio einen Wert von 95,8% erreichte, summierte sich die Quote auf das Gesamtportfolio für die ersten vier Monate von Januar bis Ende April auf 94,7%.

Da sich die Bundesregierung angesichts der immer noch recht hohen Infektionszahlen mit Angaben über mögliche Lockerungen zurückhält, erwartet der Duisburger Bestandshalter in Abhängigkeit von Dauer und Umfang der behördlichen Restriktionen, dass eine Reihe von Mietern ihren Zahlungsverpflichtungen in der nächsten Zeit nicht oder nur teilweise nachkommen wird. Vor diesem Hintergrund will das Unternehmen den Dialog mit den Mietern weiterführen und setzt darauf, dass „einvernehmliche und interessengerechte Lösungen“ gefunden werden.

Mit Blick auf diese krisenbedingten Unwägbarkeiten spricht das Unternehmen bei Vorlage seiner Quartalszahlen fürs erste Quartal 2021 insgesamt von einer stabilen Entwicklung – auch wenn erhöhte Personalaufwendungen das Ergebnis zusätzlich beeinflussen würden. Die Finanz- und Liquiditätssituation hat sich mit einem REIT-Eigenkapital von 55,6 Mio. Euro zum 31. März 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal mit 54,5 Mio. Euro sogar leicht verbessert. Und auch der Loan to Value (LTV) lag mit 44,0% leicht über Vorjahresniveau (44,5%).

Im Zuge der stetigen Portfoliooptimierung hat die Hamborner REIT im ersten Quartal zwei innerstädtische Immobilien in Bad Homburg für rund 27,1 Mio. Euro veräußert. Zudem wurden nach Unternehmensangaben im März und April drei weitere Verkäufe mit einem kumulierten Transaktionsvolumen von 41,4 Mio. Euro notariell beurkundet. Dabei handelt es sich um ein innerstädtisches Fachmarktzentrum in Fürth, ein kleineres Großhandelsobjekt in Villingen-Schwenningen sowie ein Büro- und Einzelhandelsobjekt in Hamburg. Dabei sei Verkehrswert  um 7,7% übertroffen worden.

Unter Berücksichtigung der Abgänge im ersten Quartal und der Übernahme der Büroimmobilie in Mainz bestand das Portfolio zum 31. März 2021 per Saldo aus 75 Immobilien im Gesamtwert von 1,621 Mrd. Euro. Der Nettovermögenswert (NAV) je Aktie lag mit 11,26 Euro rd. 1,9 % über dem Niveau von Ende 2020 mit 11,05 Euro. Wie das Unternehmen mitteilt, lag die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge zum 31.3. bei 6,4 Jahren und die Vermietungsquote bei 98,3%.

Im aktuellen Marktumfeld profitiert Hamborner nach eigenen Angaben von dem „stabilen und diversifizierten Portfolio“ und dem hohen Anteil an bonitätsstarken Mietern - vor allem aus dem Lebensmitteleinzelhandel.