Deutsche Euro Shop AG

Der Vermietungsmarkt bleibt anspruchsvoll

rv DÜSSELDORF. Die Abstinenz der Deutschen Euro Shop in punkto Akquisitionen findet auch in den Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres 2019 ihren Niederschlag, bei Umsatz, beim Nettobetriebsergebnis (NOI) und beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Die Zahlen zeigen gemessen am Vorjahr einen stabilen Trend und liegen nach Unternehmensangaben „im Rahmen der Planungen“. Gleichzeitig erwartet das Unternehmen für 2020 Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen.

Im einzelnen erhöhten sich die Erlöse beim Center-Investor Deutsche Euro Shop AG (DES) in den ersten drei Quartalen auf vergleichbarer Basis um 0,3% von 167,0 Mio. auf 167,6 Mio. Euro. Mit der gleichen Rate wuchs auch das Ebit auf 146,9 Mio. Euro, während das Nettobetriebsergebnis mit 150,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau lag.

„Die Situation am Vermietungsmarkt zeigt sich weiter anspruchsvoll und geht teilweise mit längeren Nachvermietungsprozessen bzw. Mietanpassungen einher“, räumt das Unternehmen ein. Diesem schwierigen Trend stünden auf der anderen Seite aber weitere Zinseinsparungseffekte und die erheblichen Steuerentlastungen gegenüber, die der Vorstand im Zuge der steuerlichen Umstrukturierung von Beteiligungen erwartet.

Denn, laut Quartalsbericht ermöglicht die Optimierung der Beteiligungsstruktur nach der im März 2019 veröffentlichten Entscheidung des Großen Senats des BFH  (Bundesfinanzhof) „die ergebniswirksame Auflösung“ von Steuerrückstellungen in Höhe von etwa 73 Mio. Euro. So sei es möglich, durch gesellschaftsrechtliche Veränderungen bei fünf Tochtergesellschaften, die der DES nicht alleine gehören, eine Beteiligungsstruktur zu schaffen, die es wieder erlaube, die erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung in Anspruch zu nehmen.

Den Plänen müssen die Mitgesellschafter und die finanzierenden Banken der betroffenen Beteiligungen noch zustimmen. Gleichwohl ist der Vorstand zuversichtlich, dass die Transaktion bis Ende 2019 abgeschlossen werden kann. Mit Blick auf den Jahresabschluss für 2019 erwartet der Vorstand durch die Auflösung einen positiven Einfluss auf das Konzernergebnis in Höhe von 1,18 Euro je Aktie. Zudem reduziere sich nach der Umstrukturierung 2020 die Gewerbesteuerbelastung, heißt es.

Für 2020 erwartet Vorstandssprecher Wilhelm Wellner „eine Fortsetzung der verhaltenen Konjunkturentwicklung“. Und die Lage auf dem Vermietungsmarkt werde nicht zuletzt wegen des weiter wachsenden Online-Handels anspruchsvoll bleiben, so dass Vermietungsprozesse länger dauerten. Hinzu kommen weitere Probleme im Bekleidungseinzelhandel des mittleren Segments, die nicht auf den Online-Handel zurück zu führen sind. All das führt jedoch dazu, dass viele Unternehmen ihre Expansion zurückgefahren haben. Auch wenn Wellner mit dem Center-Portfolio der Deutschen Euro Shop zufrieden ist, da die Vermietungsquote immer noch auf einem hohen Niveau gehalten werden konnte und der Mieterbesatz attraktiv ist, so hat sich der Vorstand dennoch entschieden, die Prognose für 2020 leicht nach unten zu korrigieren.

So werden die Wachstumsraten bei Umsatz, Ebit und EBT (ohne Bewertungsergebnis) nun in der Bandbreite von 0,5 bis 1,5% erwartet. Das bedeutet, dass die Bandbreite beim Umsatz zwischen 221 Mio. bis 225 Mio. Euro liegen dürfte, statt bisher in der Größenordnung von 222 Mio. und 226 Mio. Euro. Das Ebit soll zwischen 191 Mio. und 195 Mio. Euro liegen, das Ebt ohne Bewertungsergebnis bei 159 Mio. bis 162 Mio. Euro und bei den Funds from Operations (FFO) zwischen 150 Mio. und 153 Mio. Euro, was je Aktie einem Betrag von 2,43 bis 2,47 Euro entspricht. Die Ausschüttung für 2020 ist mit unverändert 1,60 Euro je Aktie geplant.