Der Handel entwickelt sich insbesondere durch das rasante Wachstum des eCommerce zu einem der größten Abnehmer von Lager- und Logistikflächen. Entwickler von Logistikimmobilien sehen sich einem wachsenden Bedarf an geeigneten Flächen für den Handel gegenüber. Mit einem ganzheitlichen Entwicklungsansatz zeigt der führende Projektentwickler Panattoni, wie diesem begegnet werden kann.
Mit einem Gesamtumsatz von 2,26 Bio. Euro und 6,5 Mio. Beschäftigten gehören Groß- und Einzelhandel nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen Deutschlands. Kernaufgabe ist die Vermittlung zwischen Produktion und gewerblichen sowie privaten Kunden. Dabei wird die Ware entweder über das stationäre Geschäft, online und zunehmend auch über Multi-Channel-Kanäle vertrieben. Vor allem der Online-Handel verzeichnet kontinuierliche Umsatzzuwächse, und das auch schon vor der Corona-Pandemie. 2022 erzielte der eCommerce in Deutschland laut Statista einen Umsatz von rund 90,4 Mrd. Euro.
Dieser Boom des Online-Handels ist auf dem Logistikimmobilienmarkt deutlich spürbar. So sehen sich Immobilienentwickler wie Panattoni, der europaweit führende Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien, einem wachsenden Bedarf an Logistikflächen gegenüber. Das wird auch durch aktuelle Untersuchungen wie die im Februar veröffentlichte Marktanalyse des Immobilienberaters Realogis bestätigt. Danach steht der Handel im Jahr 2023 mit einem Flächenumsatz von 1,24 Mio. qm auf Platz eins der größten Flächenabnehmer, und platziert sich damit sogar noch vor der Logistik, die mit einem Umsatz von 1,21 Mio. qm auf Platz zwei landet.
Die Bedeutung des eCommerce für das Einkaufsverhalten der modernen Konsumentinnen und Konsumenten ist jetzt schon enorm und wird künftig weiter zunehmen. Das erfahren auch wir bei der Errichtung von kundenspezifischen sowie ohne Vorvermietung entwickelten Immobilienvorhaben. Hier kommt mittlerweile jeder dritte Kunde aus dem eCommerce-nahen Spektrum.
Ein Beispiel dafür ist die größte Fachhandelskette für Tiernahrung und -zubehör in Europa, Fressnapf. Sie war auf der Suche nach einem neuen Logistikstandort, der vor allem dem Wachstum in Dänemark und Polen gerecht wird und eine schnellere Belieferung der Märkte im Norden und Osten Deutschlands ermöglicht, und der in Panattoni den geeigneten Partner fand. Seit November 2022 realisiert der Projektentwickler im brandenburgischen Neuruppin (Foto: Panattoni) ein modernes Regionallager, das die angestrebte Expansion der Fachhandelsgruppe ermöglicht.
Auf ca. 47 500 qm Nutzfläche bietet die Build-to-Suit (BTS) Immobilie Fressnapf 24 m tiefe Zwischengeschosse als Lagermezzanin, die als zusätzliche Kommissionier- und Arbeitsplätze für Zusatzdienstleistungen (Value Added Services) genutzt werden können, einen Blocklagerbereich sowie eine Hochregalanlage mit mehr als 23 000 Paletten-Stellplätzen für die Lagerung von Dosen, Futtersäcken und Tier-Snacks. Die Kette profitiert zudem von einer strategisch günstigen Lage mit direkter Anbindung an das Neuruppiner Stadtzentrum, nur wenige Autominuten von der Autobahn A24, nahe dem Berliner Autobahnring, entfernt, welche die schnelle Belieferung der nord- und ostdeutschen Märkte sowie von Polen und Skandinavien ermöglicht.
Passendes Logistik-Zentrum für Fressnapf
Auch Unternehmen aus der Fashion-Branche sind immer wieder auf der Suche nach neuen Flächen. So auch der international agierende Modekonzern s.Oliver Group, der im Panattoni Park Würzburg Ost in Dettelbach (Foto: Panattoni) – nur unweit des Unternehmenssitzes in Rottendorf – den passenden Standort für den Aufbau eines neuen Logistikzentrums fand. Mit der Anmietung des ersten Bauabschnitts, der im März 2023 komplett übergeben wurde, stehen dem Konzern hier rund 78 000 qm Nutzfläche zur Verfügung, die der Mode-Händler für den eCommerce und das Nachzugsgeschäft nutzen will.
Der neue Standort zeichnet sich nicht nur durch eine erhöhte Bodentraglast, sondern auch durch eine moderne sowie technisch anspruchsvolle Ausstattung mit umfangreichen Intralogistikeinbauten aus, die passgenau auf die Bedürfnisse von s.Oliver abgestimmt sind und hohe Anforderungen an die Gebäudetechnik stellen. Aufgrund der Nähe zu den Autobahnen A3 und A7 sowie zur Bundesstraße B22 verfügt die Immobilie zudem über eine optimale Anbindung an die Städte Nürnberg, Würzburg, Stuttgart und Frankfurt am Main.
Um dem Einzelhandel und den Kunden einen noch besseren Service auf der letzten Meile zu bieten, ist auch Amazon immer wieder auf der Suche nach neuen Flächen. Seit 2019 hat Panattoni daher bereits sieben Projekte für den international agierenden Onlineversandhändler in Deutschland realisiert: So vermietete der Entwickler nicht nur eine spekulativ errichtete Immobilie in Düsseldorf, sondern entwickelte unter anderem Built-to-suit-Projekte (BTS) an den Standorten Kaltenkirchen, nördlich von Hamburg, Knüllwald nahe Kassel, Magdeburg, Wilhelmshaven, in unmittelbarer Nähe zum Jade-Weser-Port, Salzgitter und in Neu-Ulm.
Mit den neu errichteten Verteilzentren konnte Amazon zusätzliche Kapazitäten auf der letzten Meile schaffen. Insbesondere bei den Entwicklungen in Kaltenkirchen, Knüllwald und Magdeburg wurden zudem Elemente eines klassischen Verteilzentrums mit einem Cross-Dock-Konzept verknüpft. Dadurch kann die Ware unter speziellen Vordächern seitlich geladen werden.
Es zeigt sich, dass die Konsumenten und Konsumentinnen auch künftig das schnelle und bequeme Click+Buy nutzen wollen, so dass sich die Last-Mile-Logistik stetig weiterentwickelt und immer zuverlässiger wird. Für den stationären Einzelhandel bedeutet dies, dass er sich ein Stück weit neu erfinden muss. Zum Beispiel sollte der Fokus auf den Kunden maximiert werden, denn der reine Warenkauf wird künftig woanders stattfinden. Die stationären Geschäfte können sich durch ausgefeilte Beratung und ein echtes Einkaufserlebnis profilieren. Dadurch könnten die Innenstädte noch attraktiver werden und das Interesse am stationären Einzelhandel könnte wieder steigen. Dies können Projektentwickler durch innovative Immobilienprojekte sowie einen Ansiedlungsprozess im engen Dialog unterstützen.
Bei der Realisierung unserer Projekte verfolgen wird stets einen ganzheitlichen Ansatz mit Mehrwerten für alle Stakeholder. So legen wird nicht nur großen Wert auf die Einbeziehung des kommunalen Umfelds und der Anforderungen der Bewohner und der Kommunen, sondern bieten mit den Campus-Projekten auch innovative Immobilienlösungen gegen den Flächenmangel in den städtischen Ballungszentren und Metropolen an. Diese zeichnen sich durch die Vereinigung der beiden Assetklassen Logistik- und Gewerbepark aus, wobei letztere nach dem Konzept „City Dock“ entstehen, kleinteilige und modular erweiterbare Gewerbeflächen für kleine bis mittlere Unternehmen (KMU) aus einem breiten Nutzerspektrum.
Nicht zuletzt steht im Mittelpunkt einer jeden Entwicklung der Schutz von Klima, Umwelt und Artenvielfalt, weshalb Panattoni im Sommer 2021 einen Expertenkreis für ein besseres Verständnis der ESG-Standards mit ihren Bereichen Environment (Umwelt und Klima), Social und Governance (Unternehmensführung) sowie deren Umsetzung im Logistikimmobilien-Sektor gegründet hat. Dabei formulierte Panattoni u.a. das „Green Building Konzept“, das verpflichtende Standards für eine umwelt- und klimaschonende Bauweise beinhaltet sowie weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Form einer fossilfreien Energieversorgung, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie der extensiven Errichtung von Well-Being-Areas für die Beschäftigten.