Ceconomy AG

Das stationäre Geschäft wächst deutlich

Media Markt Tech Village im Alexa in Berlin. Foto: Media Markt

rv DÜSSELDORF.Nachdem die Ceconomy AG in den vergangenen Jahren mit ihrer Multichannel-Strategie und wachsenden Online-Umsätzen relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist, schlägt das Pendel inzwischen wieder stärker in die andere Richtung – hin zum stationären Geschäft. Der Blick des Vorstands auf den Jahresverlauf ist von Vorsicht und Zuversicht zugleich geprägt.

Im ersten und im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 (30.9.) verzeichnete Europas führendes Unternehmen für Consumer Electronics, die Ceconomy AG mit den beiden Marken Media Markt und Saturn, im stationären Geschäft eine spürbare Belebung der Frequenz. Dadurch erhöhte sich der stationäre Umsatz im zweiten Quartal – gemessen am Vorjahresquartal – immerhin um 11% auf knapp 4,2 Mrd. Euro.

Wie der Vorstand bei Vorlage der Quartalszahlen mitteilte, modernisiert das Unternehmen seine Märkte, erhöht die Flächenproduktivität durch Flächenverkleinerungen und führt neue Formate (Foto: Media Markt) ein, die in Größe und Konzept besser auf die Kundenwünsche am jeweiligen Standort zugeschnitten sind. Eines dieser neuen Formate ist das Lighthouse-Konzept, bei dem es um „Erlebniszentren für Technik“ geht, in denen zusammen mit Partnern auf großen Flächen die Innovationen der Branche präsentiert werden. Aber auch kleine Formate mit reduziertem Sortiment, Reparaturservice sowie Click & Collect werden getestet.

In diesem veränderten Umfeld liegt der Online-Umsatz mit 1,1 Mrd. Euro und einem Anteil von 21,5% am Gesamtumsatz nach Unternehmensangaben zwar immer noch um etwa 14% über dem Niveau von vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie, doch ging der Online-Umsatz im zweiten Quartal um 10% zurück. Das heißt: Es kommen wieder mehr Kunden in die Märkte. Dass die Pick-up-Quote – dabei wird die online bestellte Ware im Markt abgeholt – im Vorjahresvergleich um 3 Prozentpunkte auf 39% gestiegen ist, zeigt, dass die Kunden den Multichannel-Kauf sehr schätzen.

Insgesamt ist der Umsatz im zweiten Quartal um 6,4% auf 5,3 Mrd. Euro und im gesamten Halbjahr um 5,5% auf 12,4 Mrd. Euro gewachsen – nach 11,9 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich im zweiten Quartal zwar um 35 Mio. Euro, blieb mit -23 Mio. Euro aber immer noch im negativen Bereich. Im ersten Halbjahr lag das bereinigte Ebit mit 207 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahres mit 216 Mio. Euro. Die hohe Inflation und die Kostensteigerungen hinterlassen Spuren.

Mit Blick auf die volatilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen plant der Ceconomy-Vorstand für 2022/23 mit zwei Szenarien. Sofern sich die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern, erwartet er in Szenario 1 einen leichten Anstieg des währungsbereinigten Umsatzes und eine deutliche Verbesserung des bereinigten Ebit. Sollten sich die Rahmenbedingungen ungünstiger entwickeln – Szenario 2 – müsste der Vorstand Umsatz– und Ergebnisrückgänge einkalkulieren. Vorstandschef Karsten Wildberger hält auf Grund der bisherigen Entwicklung Szenario 1 für wahrscheinlicher.