Ceconomy AG

Das Online-Geschäft ist deutlich gewachsen

Foto: Media Saturn

rv DÜSSELDORF.Der Umsatz der Düsseldorfer Ceconomy AG, Dachgesellschaft der Fachmarkt-Ketten Media Markt und Saturn, ging im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (30.9.), das in die Monate April bis Juni fällt, um 8,4% auf 4,1 Mrd. Euro zurück. Nach der Zwangsschließung vieler Filialen im April hat sich das Geschäft nach Angaben des Vorstands mit den Lockerungsmaßnahmen in den Monaten Mai mit +3% und vor allem im Juni mit +12% wieder deutlich belebt.

Während sich die Media-Markt- und Saturn-Filialen in den Niederlanden und in Schweden, wo es keinen Shutdown gab, über das gesamte Quartal hinweg positiv entwickelten, konnten die Filialen in den Länder mit mehr oder weniger langen Phasen von Zwangsschließungen wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien mit den Lockerungen im Mai und Juni einen starken Umsatzanstieg verzeichnen.

Weiter beflügelt wurde das Geschäft im Juli in Deutschland durch die Mehrwertsteuersenkung sowie die anhaltend starke Nachfrage nach Homeoffice-, Homeschooling- und Home-Entertainment-Produkten. In vielen Unternehmen arbeitet ein Teil der Mitarbeiter bedingt durch die Covid-19-Pandemie immer noch im Homeoffice. Entsprechend wurden die Heimbüros technisch ausgestattet.

Nach den Worten von Bernhard Düttmann, CEO der Ceconomy AG, konnte das Unternehmen auch vom wachsenden Online-Geschäft mit +143% auf 1,4 Mrd. Euro profitieren, das im dritten Quartal damit gut ein Drittel zum Gesamtumsatz beigetragen hat. Allein seit März konnten in den Webshops fast drei Millionen Neukunden gewonnen werden. Deshalb soll der Ausbau der Online-Vertriebskanäle und die Digitalisierung des Geschäftsmodells beschleunigt werden.

Dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) trotz Zwangsschließungen im April mit -45 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (-43 Mio. Euro) lag, führt der Vorstand neben der Geschäftsbelebung auch auf „die zügig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen“ zurück. Sofern es zu keinen erneuten Beschränkungen kommt, erwartet er für das Geschäftsjahr 2019/20 beim währungsbereinigten Gesamtumsatz nur einen leichten Rückgang. Da die Frequenz in den Märkten Corona-bedingt aber rückläufig ist, will Ceconomy sein Filial-Netz europaweit überprüfen. Bislang sollen 14 defizitäre Märkte geschlossen werden. Weitere könnten folgen.

Um den eingeleiteten Umbau des Unternehmens und die Zentralisierung der Prozesse voranzubringen, wollen die Holding-Gesellschaft Ceconomy und die operative Gesellschaft Media Markt Saturn Retail Group in allen Ländern künftig eine einheitliche Organisationsstruktur – „Operating Model“ genannt – einführen. Das gilt für die Verwaltung der Landesgesellschaften genauso wie für die Organisation der Märkte. Die Familie Kellerhals mit einem Anteil von Anteil 22%, die durch die Convergenta Invest GmbH vertreten wird, unterstützt diese Entscheidung, wie Ceconomy berichtet. Das könnte in den nächsten zwei bis drei Jahren vor allem im europäischen Ausland zum Abbau von bis zu 3 500 Vollzeitstellen führen.