Investitionsklima

Das Gros der Investoren erwartet ein lebhaftes Geschäft

Quelle: Union Investment

rv DÜSSELDORF. Nach einen Rekordwert von etwa 73 Mrd. Euro beispielsweise auf dem deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien erwartet das Gros (77%) der 150 von Union Investment befragten institutionellen Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, dass das Transaktionsvolumen in Europa in diesem Jahr mindestens das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Dafür schafft nicht zuletzt die Geldpolitik der EZB gute Rahmenbedingungen. Gut ein Viertel (26%) kann sich sogar vorstellen, dass das Vorjahresniveau übertroffen wird.

Einer der Gründe für diesen Optimismus in Europa dürfte die Aufhellung des Investitionsklimas in Großbritannien sein. Denn der frühere „Immobilienmarkt Nummer eins“ in Europa hatte nach dem mehrheitlichen Brexit-Votum der Briten Ende Juni 2016 bei den Investoren viel an Zugkraft eingebüßt. Das hat sich nun geändert. „Der Zuwachs an politischer Stabilität und Planungssicherheit in England hat umgehend zu einer Verbesserung des Immobilien-Investitionsklimas geführt“, erläutert Olaf Janßen,Leiter Immobilienresearch bei Union Investment, mit Blick auf die zunehmende Klarheit über den geplanten Brexit zum 31. Januar 2020: „Perspektivisch erwarten viele Investoren wieder Mietpreiswachstum. Beides zusammen wird dazu führen, dass die Nachfrage nach Immobilien in London wieder deutlich steigen wird.“

Konkret ist das Klimabarometer für Großbritannien laut Union Investment um 5,5 Punkte auf einen Wert von 64,4 gestiegen und liegt damit über dem guten deutschen Immobilien-Investitionsklimaindex von 63,2, aber unterhalb des französischen Werts von 67,6. Die optimistische Hoffnung auf ein lebhaftes Geschäft richtet sich aber nicht auf alle Segmente gleichermaßen. Ein höheres Transaktionsvolumen europaweit als im vergangenen Jahr erwartet die Mehrheit der Investoren (51%) vor allem im Segment Wohnen, gefolgt vom Segment Hotel mit 39% und Büro mit 29%. Im Marktsegment Einzelhandel sind die Optimisten mit 7% laut Studie dagegen inzwischen eine Randgruppe. In Deutschland ist das Handelsklima zuletzt jedoch deutlich gestiegen.

Die Fokussierung der Investoren auf den Immobilienmarkt, da es dazu kaum Alternativen gibt, hat freilich einen Preis. So geht Janßen davon aus, dass „trotz des Optimismus auf ein reges Transaktionsgeschehen nicht alle Beteiligten das Investmentvolumen, das sie planen, auch unterbringen können, da mehr Geld auf den Markt drängt als Immobilienprodukte verfügbar sind“. Dieses Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage führt aus seiner Sicht dazu, dass die Preise weiter steigen werden.