Deutsche Euro Shop AG

Das Blatt hat sich wieder gewendet

Rathaus-Center Dessau-Roßlau. Foto: Deutsche Euro Shop

rv DÜSSELDORF.Nach einem schwierigen Jahr 2020 mit einem Konzernverlust von 251,7 Mio. Euro, der vor allem auf ein negatives Bewertungsergebnis von -427,6 Mio. Euro zurückzuführen war, hat sich das Blatt für den börsennotierten Investor Deutsche Euro Shop 2021 wieder gewendet, obwohl der Shutdown zu Jahresbeginn deutlich länger dauerte als 2020.

Durch ein deutlich verbessertes Bewertungsergebnis erreichte die Deutsche Euro Shop AG (DES) aus Hamburg im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von 59,9 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von -4,07 auf +0,97 Euro. Da auf Grund fehlender Markttransaktionen die Marktrenditen weitgehend unverändert blieben, wirkten sich nach Unternehmensangaben vor allem die angepassten Marktmieten und die längeren Nachvermietungszeiträume auf die Bewertung aus.

So wurden die Immobilien 2021 im Durchschnitt um 1,5% abgewertet – im Vergleich zu -10,7% im Jahr 2020. Damit lag das Bewertungsergebnis bei -54,7 Mio. Euro. Die Vermietungsquote stabilisierte sich zum Jahresende bei 94,3%. Erfreulich sind nach Feststellung des Vorstands in der aktuellen Phase der Pandemie die Erfolge bei der Nachvermietung.

So konnte der börsennotierte Shopping-Center Investor nach Schließung der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale im Rathaus-Center (Foto: DES) in Dessau-Roßlau nach eigenen Angaben neue attraktive Ankermieter gewinnen, die ab 2023 einziehen. Außerdem konnte mit L’Osteria ab 2024 ein neuer Gastronomiebetreiber für das Rhein-Neckar-Zentrum gewonnen werden, der mit einem freistehenden Restaurant als überregionaler Magnet fungieren soll.

Die Umsatzerlöse im Konzern sanken im Vorjahr um 5,5% von 224,1 Mio. auf 211,8 Mio. Euro, nachdem die Deutsche Euro Shop ihren Mietern mit Zugeständnissen bei der Miete entgegengekommen war. „Für das Jahr 2021 hatte die Gesellschaft betroffenen Mietern vor dem Hintergrund der substanziell negativen wirtschaftlichen Auswirkungen und auch rechtlicher Aspekte einen Mietverzicht in Höhe von 50% für die Schließungsphasen angeboten“, teilt das Unternehmen im Jahresabschluss mit.

Die Collection Ratio nach Mietreduzierungen hat sich 2021 weiter verbessert und lag bei durchschnittlich 94,8%, nach 89,6% im ersten Corona-Jahr. Anfang 2022 erreichte sie schon wieder einen Wert von rund 99%. Sichtbare Spuren hinterließen der Corona-bedingte Umsatzrückgang und die Wertberichtigungen beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das mit 152,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 161,2 Mio. Euro blieb. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ging von 127,6 Mio. auf 125,6 Mio. Euro zurück.

Nachdem das Unternehmen zuletzt keine Dividende gezahlt hatte, um in den Corona-Zeiten die Liquidität aufzubauen, haben Vorstand und Aufsichtsrat nun vorgeschlagen, die Dividendenzahlungen mit einem Betrag von 1 Euro je Aktie wieder aufzunehmen. In seiner Prognose erwartet der Vorstand ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 1,95 bis 2,05 Euro je Aktie – nach 1,98 Euro im Vorjahr.