The KaDeWe Group

Central Group kauft KaDeWe-Gebäude

Foto: Signa

rv DÜSSELDORF:Die Central Group, mit 50,1% Mehrheitsgesellschafterin der KaDeWe Group in Berlin, ist im laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung einen wichtigen Schritt vorangekommen. Denn es ist ihr gelungen, mit der Eigentümerin des KaDeWe-Warenhauses, der insolventen Signa Prime Selection AG, eine Vereinbarung über den vollständigen Erwerb der KaDeWe-Immobilie in Berlin zu schließen. Signa ist mit 49,9% der zweite Eigentümer der KaDeWe Group. 

Nachdem die Geschäftsführung der Betreibergesellschaft The KaDeWe Group GmbH Anfang des Jahres mit dem Argument ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt hatte, die exorbitant hohen Mieten der drei von ihr gemieteten Luxuswarenhäuser, darunter noch das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München, würden ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich machen, eröffnet sich für den Mit-Eigentümer Central Group nun die Chance, mit Übernahme der KaDeWe-Immobilie zumindest in diesem Haus die Mieten selbst bestimmen zu können. Das Traditionsgebäude in der Berliner Einkaufsmeile Tauentzienstraße verfügt über rund 60 000 qm Verkaufsfläche und gilt schon seit jeher als das deutsche Luxus-Warenhaus.

Wie die KaDeWe-Geschäftsführung zu Jahresbeginn anmerkte, hatte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022/23 mit 728 Mio. Euro zwar das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte erzielt – immerhin war der Umsatz gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2018/19 um 24% gestiegen – doch seien die Mieten für die drei Warenhäuser in diesem Zeitraum um fast 37% erhöht worden, so dass diese unter dem Strich ihre Profitabilität eingebüßt hätten. Die geforderten Indexmieten seien unverhältnismäßig hoch nicht marktüblich und sollten noch weiter steigen.

Nun teilte die Central Group mit, dass sie im Gespräch mit dem KaDeWe-Management und den Gläubigern ist und dass sie zuversichtlich ist, sich als neuer Eigentümer der Berliner Luxus-Immobilie über den Erwerb weiterer Vermögenswerte einigen zu können, um damit einen geordneten Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren einzuleiten. Mit den Vermögenswerten dürften die Immobilien „Alsterhaus“ und „Oberpollinger“ gemeint sein. Laut Vittorio RadiceVorstandsmitglied von Central Group Europe, ist dies der erste wichtige Meilenstein, um aus der KaDeWe Group ein nachhaltig, finanziell tragfähiges Unternehmen zu schaffen.

Wie Tos Chirathivatgeschäftsführender Vorsitzender und CEO der Central Group, betont, will die Familie mit dieser zusätzlichen Investition ihr Engagement für die KaDeWe Group, die treuen Kundinnen und Kunden, Mitarbeiter und die europäischen Geschäftspartner unterstreichen: „Wir werden uns weiter darum bemühen, mit allen Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden, damit unsere Department Stores ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen können – besser und stärker als zuvor und so schnell wie möglich.“