GRR Group

Auf großer Einkaufstour im Frühjahr

Neuer Rewe-Markt für den GRR Fonds No 4. Foto: GRR Group

rv DÜSSELDORF. In den vergangenen beiden Monaten hat die GRR Group das Portfolio des GRR German Retail Fund No. 4 bundesweit mit der Übernahme von fünf weiteren Handelsimmobilien mit Schwerpunkt Lebensmittelhandel deutlich ausgebaut. Alle Übernahmen erfolgten im Rahmen eines Asset Deals. Das Anlagevolumen des vierten Fonds war von 350 Mio. auf 450 Mio. Euro erhöht worden.

Zuletzt hat die GRR Group mit Sitz in Nürnberg von der Zehentner & Seidel Unternehmensgruppe aus Weimar ein Nahversorgungszentrum mit dem Lebensmittelvollsortimenter Rewe (Foto: GRR) und dem Discounter Aldi als Ankermieter in Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt für den GRR German Retail Fund Nr.4 erworben und zum 1. April ins Eigentum übernommen.

Die Verkaufsfläche war 2020/21 durch einen modernen Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite erweitert worden, so dass Rewe in dem neuen Gebäude 2 700 qm zu Verfügung stehen und Raum für den Textildiscounter Kik bleibt. Das neue Gebäude wurde laut GRR nach dem Nachhaltigkeitsstandard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Gold zertifiziert und war am 18. November 2020 eröffnet worden. Im Zuge der Erweiterung konnte Aldi auf dem bisherigen Gelände seine Fläche auf 1 500 qm erweitern. Des Weiteren gibt es noch ein  Schuhgeschäft, einen Non-Food-Discounter sowie eine DHL-Packstation.

Beraten wurde die GRR Group durch die DRIA (Dahlke Real Estate) GmbH, dietechnische Due Diligence erfolgte durch Schuster Real Estate Consultants und die rechtliche sowie steuerliche Betreuung durch CMS Hasche Sigle.

Das akquirierte Eigenkapital für den im Januar 2020 aufgelegten GRR-Fonds No 4, der von Intreal als Service-KVG administriert wird, beträgt nach Unternehmensangaben 258 Mio. Euro. Die Investitionsphase des offenen Immobilien-Spezial-AIF soll 2022 abgeschlossen werden. Über weitere Objekte wird derzeit verhandelt.

Ein Mischobjekt, bestehend aus einem Netto-Discounter, der mit Wohnungen überbaut wurde, hat das Nürnberger Unternehmen Anfang März im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen übernommen. Verkäuferin war die Fleck und Eck GbR. Im Einzelnen umfasst das 1999 gebaute und 2019 renovierte Gebäude sechs Wohnungen auf dem Discounter mit 1 500 qm Mietfläche, sodass sich die gesamte Mietfläche auf 2 000 qm summiert. Nach Unternehmensangaben beträgt die Food-Quote, die für GRR maßgeblich ist, etwa 82%.

Bei dieser Transaktion vermittelte die Löer Immobilien Management GmbH aus Bergisch Gladbach, während die technische Due Diligence gleichfalls von Schuster Real Estate Consultants übernommen wurde und die rechtliche Beratung durch die Hamburger Kanzlei Jebens Mensching PartG mbB.

Im niedersächsischen Wendeburg hat der Fonds-Manager Anfang März zudem einen von der Rewe Group 2017 als Green-Building errichteten Vollsortimenter mit 2 000 qm Mietfläche erworben. Verkäufer ist ein Spezial-AIF der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH. Das Gebäude auf dem 8 000 qm großen Grundstück wurde nach dem DGNB-Nachhaltigkeitsstandard „Gold“ zertifiziert. In den Markt, der sich im Ortsteil Wendezelle in der Nähe eines Wohngebiets befindet, sind ein von Rewe betriebener Backshop mit Café sowie ein Getränkemarkt integriert.

Ökologische Standards gewinnen an Bedeutung

Mit der Akquisition des Green-Buildings will die GRR Group ihr Ziel unterstreichen, für ihre Fonds zunehmend Handelsimmobilien mit Schwerpunkt „Basic Retail“ zu übernehmen, die nach ökologischen Standards errichtet wurden. „Im Fokus steht dabei neben dem Kauf hochwertiger Bestandsobjekte auch der Erwerb moderner, nachhaltiger Neubauten im Wege von Forward Deals“, teilt das Unternehmen mit.

Vermittelt wurde die Transaktion von Probst Consultus aus Berlin und TCP Brokerage GmbH aus Frankfurt/M. Die technische Due Diligence hat Gleeds Deutschland übernommen und die rechtliche Beratung die Kanzlei Arnecke Sibeth Dabelstein aus München. Den Verkäufer beriet die Kanzlei Noerr.

Auch bei dem Anfang März übernommenen Objekt im württembergischen Neuffen (Foto: GRR) fungiert Rewe als Ankermieter. Der 2009/2010 erbaute Markt mit 1 700 qm Mietfläche auf einen 4 000 qm großen Grundstück hat eine Food-Quote von 100%. Als Untermieter gibt es eine Metzgerei und eine Bäckerei. Wie die GRR Group mitteilt, steht der Rewe-Markt unweit der Neuffener Innenstadt, zentral im Stadtkern an einem Kreisverkehr und cia. 200 m vom Bahnhof entfernt: „Es herrscht reger Auto- und Fußgängerverkehr“, so das Unternehmen. Zudem gibt es 50 Parkplätze. Beraten wurde die GRR Group durch die BGA Invest GmbH und bei der technischen Due Diligence war erneut Schuster Real Estate Consultants tätig. Die rechtliche Beratung übernahm das Frankfurter Büro der Kanzlei Ashurst LLP.

Der Kauf des Nahversorgungszentrums mit Netto als Ankermieter im niedersächsischen Apen rundete Anfang März die Einkaufstour im ersten Quartal ab. Die beiden Objekte auf einem 8 000 qm großen Grundstück wurden 2000 erbaut und 2017 erweitert. Eines der Gebäude ist langfristig an Netto vermietet. Hier beträgt die Food-Quote etwa 70%. Im Nachbargebäude sind ein Friseur, eine Physiotherapie-Praxis, ein Arbeitsvermittlungsinstitut, ein Reparaturservice, ein Tattoo-Studio und eine Vermögensberatung untergebracht, die von der Anziehungskraft von Netto profitieren.

Günstig ist aus Sicht des Unternehmens die Lage des Objekts an der Hauptstraße in Apen zwischen zwei Wohngebieten, die gut mit dem Pkw und öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die Gemeinde befindet sich im Nordwesten von Niedersachsen, 30 km von Oldenburg entfernt. „Zusammen mit der benachbarten Tankstelle samt Autohaus bildet der Einzelhandelsschwerpunkt einen zentralen Anlaufpunkt in Apen“, teil GRR mit. Für die Kunden gibt es etwa 120 Parkplätze. Bei dieser Transaktion wurde GRR von der TK Finanzgruppe aus Beckum beraten. Die technische Due Diligence übernahm Gleeds Deutschland aus Braunschweig und die rechtliche Beratung erneut das Frankfurter Büro der Kanzlei Ashurst LLP.