Ceconomy AG

Auch 2018/19 fällt die Dividende aus

Foto: Media Saturn

rv DÜSSELDORF. Das Geschäft der Ceconomy AG mit den Marken Media Markt und Saturn hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 stabilisiert. Dennoch wird das Unternehmen die Dividendenzahlung noch nicht wieder aufnehmen, wie bei der Pressekonferenz in Düsseldorf mitgeteilt wurde. Des Weiteren sollen die Flächen kleiner und das Serviceangebot besser werden.

So, wie das Jahr 2019 bei der Ceconomy AG begonnen hatte, so ging es auch im Dezember zu Ende. Als interimistischer Vorstand hatte Bernhard Düttmann nach dem Ausscheiden des Holdingvorstands das Unternehmen von Januar bis März geführt und die Zahlen für das ersten Quartal, das mit dem Weihnachtgeschäft von Oktober bis Dezember zusammenfällt, präsentiert. Nach einem siebenmonatigen Intermezzo von Jörn Werner, der zuvor ATU und Conrad geführt hatte, hat Aufsichtsrats-Mitglied Düttmann Mitte Oktober den Vorstandsvorsitz nun für zwölf Monate übernommen.

Zudem leitet Düttmann das wichtige „Transformation Committee“ aus Ceconomy-Vorstand und Management-Team von Media Markt Saturn, das die Zusammenarbeit von Holding und operativer Führung bei der laufenden Implementierung der neuen Strategie koordinieren und sicherstellen soll. Das Kommittee wurde eingesetzt als Reaktion auf die Querelen, die zwischen der Holding-Führung um Werner und der Führung des operativen Geschäfts um Ferran Reverter, CEO von Media Saturn entbrannt war und die schließlich zu Werners Ausscheiden führten.

Nachdem sich die Wogen geglättet haben, ist es mit der Umsetzung des Kosten- und Effizienzprogramms nach den Worten von Karin Sonnenmoser, Chief Financial Officer (CFO) bislang gelungen, das Thema Kostendisziplin wieder im Unternehmen zu etablieren: „In Zukunft werden wir weiterhin konsequent auf wettbewerbsfähige Kosten und effiziente Strukturen achten“, konstatierte sie bei Vorlage des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018/19.

Nachdem der Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18 nicht zuletzt auf Grund der Hitzewelle im Juli und August des Vorjahres sowie des moderaten Weihnachtsgeschäfts 2017 bedingt durch eine verfehlte Preisstrategie beim Black Friday von 21,6 Mrd. auf 21,4 Mrd. Euro gesunken war, verzeichnete Europas führende Elektrofachmarkt-Kette im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Düttmann eine Stabilisierung des Geschäfts. Der Umsatz stieg Währungs- und Portfolio-bereinigt um 0,8% auf 21,5 Mrd. Euro. Der Online-Umsatz wuchs um 13,2% auf 2,9 Mrd. Euro.

Das um Aufwendungen für das Kosten- und Effizienzprogramm sowie den Führungswechsel bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich von 419 Mio. auf 423 Mio. Euro und das Ebitda blieb mit 650 Mio. Euro (inkl. Fnac Darty mit 21 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau. Das Periodenergebnis der fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich dagegen von 87 Mio. auf 158 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie wird mit 0,34 Euro beziffert.

Zu dieser Stabilisierung trug nach Unternehmensangaben einerseits die verbesserte Planung und Steuerung der Aktionstage rund um den Black Friday 2018 bei. Andererseits wirkten sich die niedrigeren Personalkosten durch die Optimierung des Personaleinsatzes in den Märkten sowie rückläufige Werbe- und Standortkosten und höhere Erträge aus dem Geschäftsfeld Services & Solutions aus. Die Stabilisierung des Geschäfts reicht dem Vorstand aber noch nicht aus, um die 2017/18 ausgesetzte Dividendenzahlung für das abgelaufene Jahr wieder aufzunehmen.

Um das Eigenkapital weiter zu stärken und mit Blick auf das laufende Kosten- und Effizienzprogramm sowie auf die konsequente Ausrichtung des Geschäftsmodells auf die Kundenbedürfnisse, die weitere Investitionen in den Aufbau einer zentralen Struktur und Mitarbeiterschulungen erfordert, soll auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat die Dividende erneut ausfallen.

In seiner Zusammenfassung konstatiert CEO Ferran Reverter, dass im vergangenen Geschäftsjahr einiges erreicht wurde und das Unternehmen inzwischen anders und effizienter sei. „Vor allem in wichtigen Ländern wie Deutschland, Spanien und Italien hat sich unser Geschäft gut entwickelt.“ In Deutschland wurde eine deutlich verbesserte Webshop-Oberfläche eingeführt, die 2020 in weiteren Ländern ausgerollt werden soll. Im Geschäftsjahr 2019/20 erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum und ein Ebit in der Bandbreite von 445 Mio. bis 475 Mio. Euro.

Bei den Elektrofachmärkten, die derzeit im Durchschnitt noch eine Fläche von etwa 3 000 qm aufweisen, ist daran gedacht, die Flächen eher auf 1 800 qm zu reduzieren. Denn auch die Zahl der Produkte soll von 8 000 auf 5 000 Artikel reduziert werden.